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Koala: Im australischen Bundesstaat New South Wales vom Aussterben bedroht.

© AFP/PETER PARKS

Good News aus aller Welt: Vier Nachrichten, die uns diese Woche glücklich gemacht haben

In Australien entsteht ein Koala-Nationalpark, die Lebenserwartung der Japaner:innen steigt weiter und ein EU-weit nutzbarer Fahrschein wie das Deutschlandticket kommt ins Gespräch.

Australien: Statt Kahlaschlag entsteht ein Koala-Nationalpark

Australien hat ein Abholzungsverbot für ein Waldgebiet erlassen, das als Rückzugsort für eine große Koala-Population dient. Die Holzgewinnung in dem 8400 Hektar umfassenden Wald mit 106 „Koala-Hubs“ werde unterbrochen, erklärte die Regierung des Bundesstaates New South Wales. Die Gegend soll demnach ein wichtiger Teil eines geplanten 315.000 Hektar großen Koala-Nationalparks an der Ostküste des Landes werden.

Mit dem Nationalpark sollen die Koalas in der Region „vor dem Aussterben gerettet“ werden, erklärte die Regierung. Der kommissarische Vorstand des Naturschutzrats von New South Wales, Brad Smith, nannte das Gebiet den „wichtigsten Lebensraum für Koalas weltweit“.

Nach Angaben der Umweltschutzorganisation WWF ist die Zahl der Koalas in New South Wales drastisch zurückgegangen. Zwischen 2000 und 2020 habe sich die Population aufgrund von Abholzung, Dürren und Buschfeuern mehr als halbiert, erklärte ein WWF-Sprecher. Der jetzige Schritt sei „eine Chance, diese Tragödie herumzudrehen“.

Kritik kam von den australischen Grünen. Sprecherin Sue Higginson nannte den Schritt „ein Geschenk an die Holzindustrie“. Ihr zufolge bleiben 58 Prozent des künftigen Nationalparks von dem Abholzungsverbot unberührt. Zudem werde das Verbot wohl nicht vor 2025 umgesetzt werden können, argumentierte sie. Die Regierung müsse mit dem Umbau der Waldindustrie beginnen, „bevor es zu spät für die Koalas ist“. (AFP)

Züge am Bahnhof Gare Saint-Lazare in Paris: Vorbild Deutschlandticket.

© dpa/THOMAS PADILLA

Frankreich: Landesweites ÖPNV-Ticket geplant – bald auch EU-weit?

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will ein landesweit geltendes Abonnement für den Nahverkehr nach dem Vorbild des Deutschlandtickets einführen.

„Ich habe den Verkehrsminister gebeten, dies mit den Regionen auf den Weg zu bringen, die sich beteiligen wollen“, sagte Macron in einem etwa zweistündigen Interview auf dem Youtube-Kanal „HugoDécrypte“. Geplant sei ein runder Tisch mit den Regionen. „Wir könnten schon in den nächsten Monaten ein solches Angebot haben“, sagte Macron.

„Für die Umwelt und die Kaufkraft wollen wir ein Zugticket anbieten“, schrieb der französische Verkehrsminister Clément Beaune im Onlinedienst X (vormals Twitter).

Das Deutschlandticket für 49 Euro erlaubt landesweit unbegrenzte Fahrten mit Bussen, S-Bahnen und Regionalzügen. Es wurde im vergangenen Mai eingeführt, um den Autoverkehr und damit den Ausstoß von Treibhausgasen zu verringern.

In Deutschland sprach sich bereits Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) für eine gegenseitige Anerkennung der Tickets in beiden Ländern aus. Dies sei ein großes Signal für ein modernes ÖPNV-Angebot, sagte er. Für ihn sei denkbar, dass es „auch künftig grenzüberschreitend anerkannt (wird) zwischen Frankreich und Deutschland sowie perspektivisch für ganz Europa.“

Die Grünen fordern in ihrem Europa-Wahlprogramm ein EU-weit gültiges Flatrate-Ticket für den öffentlichen Nahverkehr. (dpa/Tsp)

Rollstuhlfahrer: Bislang werden nationale Behindertenausweise nicht in jedem EU-Land anerkannt.

© dpa/Andreas Arnold

Europäische Union: EU-Kommission plant einen Behindertenausweis, der in allen Mitgliedstaaten gültig sein soll

Für Menschen mit Behinderungen in Europa soll es nach Willen der EU-Kommission künftig einen einheitlichen Ausweis geben. Damit sollen Menschen mit Behinderungen „gleichberechtigt Zugang zu Sonderkonditionen, Vorzugsbehandlung und Parkrechten haben, wenn sie einen anderen Mitgliedstaat besuchen“, heißt es von der Brüsseler Behörde. Auch solle der derzeitige EU-Parkausweis für Menschen mit Einschränkungen verbessert werden. Beide Ausweise sollen in der ganzen EU anerkannt werden und sowohl als physische Karte als auch digital erhältlich sein.

Der Nachweis soll demnach besondere Bedingungen und Vorzugsbehandlungen bei öffentlichen und privaten Einrichtungen ermöglichen, darunter beispielsweise ermäßigte Gebühren und Zugang zu Blindenschrift und Audioguides. Er soll nationale Behindertenausweise oder -zertifikate nicht ersetzen, sondern als Ergänzung dienen. Zudem sollen die Mitgliedsländer weiterhin für die Beurteilung des Behindertenstatus zuständig sein.

Der derzeitige EU-Parkausweis für Menschen mit Behinderungen sollte eigentlich in allen EU-Ländern anerkannt werden, das sei aber nicht immer der Fall. Diese Situation werde verschärft durch Unterschiede im Format, Gestaltung und Anwendung. Daher will die Kommission ein verbindliches und standardisiertes Ausweismodell einführen.

Der Vorschlag der Kommission muss nun von den EU-Ländern und dem Europaparlament diskutiert werden. Nach einer Einigung haben die Länder 18 Monate Zeit, die Pläne in nationales Recht umzusetzen. Ein Jahr später sollen die Ausweise dann beantragt werden können. (dpa)

Ein älterer Mann sitzt in der Natur: Die Lebenserwartung japanischer Männer beträgt rund 81 Jahre.

© sotopiko - stock.adobe.com

Japan: Immer mehr Über-Hundertjährige

In Japan ist die Zahl der Hundertjährigen auf Rekordniveau gestiegen: 92.139 Menschen im Alter von 100 oder mehr Jahren zählt die vor Deutschland drittgrößte Wirtschaftsnation der Welt inzwischen. Das seien 1613 mehr als ein Jahr zuvor, gab das Gesundheitsministerium in Tokio am Freitag bekannt.

Seit nunmehr 53 Jahren steigt die Zahl jedes Jahr. Angesichts niedriger Geburtenraten und kaum vorhandener Einwanderung altert das ostasiatische Land so schnell wie keine andere Industrienation.

Zudem schrumpft Japans Bevölkerung im Rekordtempo: Die Zahl der Japanerinnen und Japaner war im vergangenen Jahr um 801.000 im Vergleich zum Vorjahr auf nur noch 122,4 Millionen gesunken, der stärkste Rückgang seit Beginn der Erfassung vergleichbarer Daten. Als Japans Gesundheitsministerium 1963 mit der Statistik begann, zählte das fernöstliche Inselreich gerade einmal 153 Hundertjährige. 25 Jahre später waren es dann schon mehr als 10.000.

Nach der jüngsten Erhebung sind rund 88 Prozent aller Hundertjährigen Frauen. In Japan leben die Menschen mit am längsten. Bei Frauen beträgt die Lebenserwartung rund 87 Jahre, bei Männern rund 81 Jahre.

Der weltweite Durchschnittswert liegt bei rund 69 Jahren bzw. etwa 74 Jahren; innerhalb der Europäischen Union bei 78 und 83 Jahren.

Für Männer ist die Lebenserwartung am höchsten in San Marino (84 Jahre) und am niedrigsten in dem afrikanischen Land Tschad (51 Jahre). Frauen werden im Durchschnitt neben Japan am ältesten in Macau und Hongkong (fast 88 Jahre), am geringsten ist ihre Lebenserwartung in Nigeria (53 Jahre). (dpa/efi)

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