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Ein Video einer Seedrohne zeigt die Silhouette des Schiffes „Olenegorski gornjak“ in der Nähe des Hafens von Noworossijsk.

© Reuters/Uncredited

Update

Video zeigt Einschlag: Ukrainische Seedrohnen beschädigen russisches Kriegsschiff offenbar schwer

Die Ukraine hat den russischen Schwarzmeerhafen von Noworossijsk mit einer Seedrohne angegriffen. Kiews Militärgeheimdienst kommentierte den Angriff und kündigte weitere, ähnliche Aktionen an.

| Update:

Bei einem ukrainischen Seedrohnenangriff auf den russischen Schwarzmeerhafen von Noworossijsk ist nach Angaben aus Kiew ein Landungsschiff schwer beschädigt worden.

Ein Video des Einsatzes zeige, wie eine Seedrohne des Geheimdienstes SBU, beladen mit 450 Kilogramm Sprengstoff, das feindliche Schiff angreife, zitierten mehrere ukrainische Medien am Freitag einen Informanten. Das Schiff soll etwa 100 Mann Besatzung gehabt haben.

Moskau hatte einen Drohnenangriff in Noworossijsk bestätigt, aber behauptet, dieser sei abgewehrt worden. Die ukrainischen Streitkräfte hätten in der Nacht „unter Verwendung zweier Schiffsdrohnen“ versucht, die Schwarzmeerflotte in der südrussischen Hafenstadt Noworossijsk anzugreifen, erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau am Freitag im Onlinedienst Telegram.

In dem veröffentlichten Video ist der Angriff aus der Drohnenperspektive bis kurz vor der Schiffswand zu sehen. Es soll sich um eine gemeinsame Operation von SBU und der ukrainischen Marine gehandelt haben, wie Medien in Kiew weiter meldeten.

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Spätere Bilder zeigten das 1976 in Dienst genommene Landungsschiff „Olenegorski gornjak“ (Olenegorsker Bergmann) in geneigter Lage in der Bucht von Noworossijsk.

Nach offiziellen russischen Angaben gab es keine Schäden. Doch selbst kriegsbefürwortende russische Militärblogger veröffentlichten Fotos und Videos von dem Schiff in Schieflage und schrieben von Beschädigungen.

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Ukraine kündigt weitere Atacken an

Der Treffer am Landungsschiff sei ein großer Verlust für die Flotte der Besatzer, sagte der Sprecher des Militärgeheimdienstes HUR, Andrij Jussow, im russischsprachigen Auslandssender Freedom des ukrainischen Staatsfernsehens. „Für die Ukraine ist das eine gute und gerechte Nachricht“, sagte er am Freitag. „Das wird weitergehen.“

Jussow betonte, dass gerade diese Landungsschiffe eine Gefahr seien für die Ukraine. Für die russische Propaganda sei das eine Tragödie, sagte er.

Die „Olenegorski gornjak“ ein Landungsschiff der russischen Marine, wird nach dem Angriff geschleppt.

© REUTERS/VIDEO OBTAINED BY REUTERS/Uncredited

Der Berater im Kiewer Präsidentenbüro, Mychajlo Podoljak, schrieb im Kurznachrichtendienst Twitter, dass die neuen ukrainischen Seedrohnen die Spielregeln komplett ändern würden. Der russischen Flottenpräsenz im Schwarzen Meer werde ein Ende gesetzt. Künftig werde die Ukraine die „Freiheit und Sicherheit im Schwarzen Meer für den Welthandel“ sicherstellen.

Hafen vorübergehend für Schiffe gesperrt

Es war der erste ukrainische Angriff auf Noworossijsk. Der Hafen liegt mehr als 500 Kilometer Luftlinie von der ukrainischen Schwarzmeerstadt Odessa entfernt.

Der Hafen in der Oblast Krasnoda Schwarzen Meer ist ein wichtiger Umschlagplatz für Öltanker und liegt am Ende einer etwa 1500 Kilometer langen Pipeline, die Öl aus Kasachstan und mehreren russischen Regionen liefert. Ein Großteil des für den Export bestimmten kasachischen Öls wird über diese Pipeline transportiert.

Der Betreiber Caspian Pipeline Consortium erklärte laut Nachrichtenagentur Interfax, es werde weiterhin Öl an die im Hafen vor Anker liegenden Schiffe geliefert. Allerdings sei ein vorübergehendes Einfahrverbot für den Hafen verhängt worden.

Die Ukraine stemmt sich seit mehr als 17 Monaten mit westlicher Hilfe gegen eine russische Invasion. Mehrfach hat dabei die Ukraine auch russische Schiffe und die Brücke zur 2014 annektierten Schwarzmeerhalbinsel Krim mit ferngesteuerten Seedrohnen angegriffen. Die BBC zählt insgesamt elf Angriffe dieser Art.

Im vergangenen Jahr versenkte das Land die „Moskwa“, das Flagschiff der russischen Schwarzmeerflotte, mit einem Raketenschlag. Auch damals hatte das Ministerium in Moskau den Treffer zunächst heruntergespielt. (Tsp/dpa/Reuters/AFP)

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