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Fotomodel Karen McDougal

© dpa/John Chennava

Karen McDougal: Wer ist das zweite Playmate im Fall Donald Trump?

Im Wirbel um die ehemalige Pornodarstellerin Stormy Daniels geht das Playmate Karen McDougal fast unter: Doch sie könnte dem früheren US-Präsidenten Donald Trump genauso gefährlich werden.

Donald Trumps Vorliebe für Playmates und Pornostars könnte ihm zum Verhängnis werden.

Durch ihre mögliche Affäre mit Trump wurde die ehemalige Erotikschauspielerin Stormy Daniels international berühmt. Kurz vor der US-Wahl 2016 erhielt sie von einem Anwalt Trumps 130.000 US-Dollar Schweigegeld, was als illegale Wahlkampfspende gewertet werden kann – und nun zur historischen Anklage gegen den früheren US-Präsidenten geführt hat.

Doch nicht nur Daniels’ Fall ist wohl Teil der Anklage: Auch die 52-jährige Karen McDougal hatte nach eigenem Bekunden eine Affäre mit Trump – und bekam 150.000 US-Dollar, damit sie mit ihrer Geschichte nicht an die Öffentlichkeit geht.

Aber später redete McDougal doch. Ihren Angaben zufolge dauerte ihre Beziehung mit Trump von Juni 2006 bis April 2007 – und begann damit nur ein Jahr nach dessen Hochzeit mit Melania und lief parallel zur Affäre mit Stormy Daniels. Trump bestreitet das.

Das Model traf Trump bei Hugh Hefner

McDougal, Schauspielerin und Model aus dem US-Bundesstaat Indiana, war 1998 Playmate des Jahres. Den New Yorker Trump lernte sie offenbar bei Dreharbeiten für dessen Serie „Celebrity Apprentice“ im Haus des „Playboy“-Herausgebers Hugh Hefner kennen.

Trump habe versucht, sie nach dem ersten Sex zu bezahlen, erzählte sie 2018 in einem TV-Interview. Sie sei von dem Angebot sehr verletzt gewesen und habe das Geld abgelehnt – und trotz dieses unglücklichen Starts eine zehnmonatige, ernsthafte Affäre mit dem damaligen Immobilienmogul begonnen, wie die „New York Times“ berichtet.

Es tut mir leid. Ich würde auch nicht wollen, dass mir jemand so etwas antut.

Karen McDougal entschuldigt sich bei Melania Trump für die Affäre mit deren Mann

Mitunter sehr tränenreich beschrieb McDougal die Beziehung zu Trump als eine, die auf Liebe basierte: „Er hat mir immer gesagt, dass er mich liebt.“ In dem Interview bezeichnete sie sich als Republikanerin und verriet, dass sie für Trump gestimmt habe. Er sei „brillant“ und „charmant“, sie habe sogar erwogen, ihn zu heiraten.

Doch Trump wollte sich offenbar nicht von Melania trennen, was letztlich der Grund für das Ende der Beziehung gewesen sein soll. Weil sie die Schuldgefühle gegenüber Trumps Ehefrau nicht mehr ertrug, habe sie die Affäre beendet.

Als McDougal 2018 die Affäre doch öffentlich machte, entschuldigte sie sich wortreich bei Melania: „Es tut mir leid. Ich würde auch nicht wollen, dass mir jemand so etwas antut.“

Die ehemalige Pornodarstellerin Stormy Daniels (44) heißt mit echtem Namen Stephanie Clifford. Sie war Playmate im Jahr 2018.
Die ehemalige Pornodarstellerin Stormy Daniels (44) heißt mit echtem Namen Stephanie Clifford. Sie war Playmate im Jahr 2018.

© Reuters/Mike Blake

Zeitungsverleger bracht McDougal zum Schweigen

Mit dem Interview brach sie eine Vereinbarung, die sie mit American Media Inc. (AMI) geschlossen hatte: Eine Zeitung des Verlags, der „National Enquirer“, hatte McDougal 2016 die Exklusivrechte an ihrer Geschichte über die Affäre mit Trump für 150.000 US-Dollar abgekauft – und sie dann nie veröffentlicht.

Der Vorstandsvorsitzende des Verlags ist David J. Pecker, ein guter Freund Trumps. Es wird vermutet, dass er McDougal die Rechte abkaufte, um die Veröffentlichung mitten im US-Wahlkampf zu verhindern.

Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, gab der Verlag die Absprache in einer Nichtverfolgungsvereinbarung mit der Staatsanwaltschaft von Manhattan im Jahr 2018 zu. Die Staatsanwälte sagten demnach in einem Anklagedokument am Dienstag, dass Trump nicht wollte, dass die Geschichte der Frau öffentlich wird, „weil er über die Auswirkungen besorgt war, die sie auf seine Kandidatur haben könnte“.

Trump habe über seinen Anwalt Michael Cohen, der auch das Schweigegeld an Stormy Daniels vermittelt haben soll, mit David Pecker vereinbart, dessen Verlag AMI zu entschädigen. Pecker habe sich jedoch nach Gesprächen mit einem Anwalt seines Unternehmens dazu entschieden, keine Rückzahlung von Trump zu verlangen.

2021 entschied die US-Bundeswahlkommission, dass die Zahlung von AMI an McDougal einer illegalen Wahlkampfspende zugunsten von Trump gleichkam, und verhängte gegen das Nachfolgeunternehmen eine Geldstrafe in Höhe von 187.500 Dollar.

Der Verleger und Trump-Freund Pecker hat Reuters zufolge auch vor der Grand Jury in Manhattan ausgesagt, die den Fall untersucht und den früheren US-Präsidenten nun anklagt.

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