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Donald Trump (M.), ehemaliger Präsident der USA, spricht mit Journalisten bei seiner Ankunft im Trump International Golf Links & Hotel.

© dpa/Cillian Sherlock

„Lächerlich“ und „erfunden“: Trump streitet Vergewaltigungsvorwürfe im Zivilprozess weiter ab

Eine US-Autorin wirft dem früheren Präsidenten vor, sie vergewaltigt zu haben. Vor Gericht wird Trump keine Zeugen laden, die ihn entlasten können.

Der frühere US-Präsident Donald Trump hat in einem Zivilprozess gegen eine US-Autorin deren Vorwurf der Vergewaltigung als „lächerlich“ und „erfunden“ bezeichnet. Das ging aus einer auf Video aufgezeichneten Aussage Trumps vom vergangenen Oktober hervor, die die Verteidigung der heute 79 Jahre alten US-Autorin E. Jean Carroll am Mittwoch (Ortszeit) vor Gericht abspielte, wie US-Medien berichteten.

Trump selbst erschien bisher nicht persönlich, seine Erklärungen auf dem Video haben den Berichten zufolge daher umso mehr Gewicht. Carroll wirft ihm vor, sie Mitte der 1990er Jahre in einem New Yorker Nobelkaufhaus vergewaltigt zu haben.

Der damals noch nicht als Politiker tätige Immobilienmakler weist die Vorwürfe zurück. Zum Gerichtstermin sei er nicht erschienen, weil der diese Woche nach Schottland und Irland reiste, berichtet die „New York Times“. Er habe eine langjährige Vereinbarung, dorthin zu reisen, wie aus einer am Mittwoch auf Twitter veröffentlichten Aufnahme hervorgeht. Darin zeigt sich Trump zuversichtlich: „Ich habe gehört, dass es uns in New York sehr gut geht.“

Sein Anwalt erklärte zudem am Mittwoch vor Gericht, keine Zeugen zu laden, die Trump entlasten könnten, wie der Sender NBC News und andere berichteten.

In dieser Skizze aus einem Gerichtssaal im Bundesgericht von Manhattan wird eine Videoaufnahme von Donald Trumps Aussage auf einem großen Bildschirm (r.) für die Geschworenen (u. l.) abgespielt, während Richter Lewis Kaplan (hinten) zuhört.

© dpa/Elizabeth Williams

Der Grund sei, dass ein Experte, der ursprünglich als einziger Zeuge neben Trump selbst vorgesehen war, aus Gesundheitsgründen nicht aussagen könne, zitierte NBC News seinen Anwalt Joe Tacopina. Weitere Ausschnitte von Trumps Erklärungen auf Video sollten der Jury am Donnerstag vorgespielt werden, berichtete der Sender weiter.

Die Anwälte von Carroll wollen derweilen beweisen, dass Trump nicht nur die Autorin, sondern auch zwei weitere Frauen auf ähnliche Art und Weise missbraucht habe. Beide haben diese Woche bereits vor Gericht ausgesagt.

Zu Wochenbeginn hatte der zuständige Richter Lewis Kaplan einen Abbruch des Verfahrens abgelehnt. Trumps Anwälte hatten am Montag übereinstimmenden US-Medienberichten zufolge darum gebeten, den Prozess ergebnislos zu beenden, da das Gericht in dem Verfahren immer wieder „unfaire und schädliche Entscheidungen“ getroffen habe. Strafrechtlich sind die Vorwürfe verjährt, zivilrechtlich stand Carroll der Rechtsweg für eine Klage jedoch offen.

Gegen den 76-Jährigen wird wegen einer Reihe möglicher Verbrechen ermittelt. Er selbst stellt das Vorgehen der Strafverfolgungsbehörden gegen ihn als politisch motiviert dar: Trump will bei der Wahl 2024 erneut als republikanischer Präsidentschaftskandidat antreten. (Tsp/dpa)

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