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Ein Anwohner untersucht ein durch einen Raketenangriff zerstörtes Privathaus im Dorf Krasylivka bei Kiew.

© AFP/Anatolii Stepanov

„Mehr als 50 Raketen und 20 Shahed-Drohnen“ : Ukraine meldet russische Luftangriffe auf Kiew und Lwiw

Nach Angaben des ukrainischen Militärs gab es erneut Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur. Ziel waren Stromerzeugungsanlagen in zahlreichen Regionen des Landes.

Russland hat bei seinem Luftangriff auf die ukrainische Energieinfrastruktur in der Nacht nach Angaben aus Kiew mehr als 50 Raketen und über 20 Drohnen eingesetzt. 39 von 55 Raketen und 20 von 21 Drohnen seien abgeschossen worden, teilt die ukrainische Luftwaffe mit. Auch die westukrainische Stadt Lwiw sei aus der Luft angegriffen worden, so das ukrainische Militär.

Die Angriffe richteten sich dem Energieminister Herman Haluschtschenko zufolge gegen Stromerzeugungsanlagen in zahlreichen Regionen des Landes, darunter auch Poltawa, Saporischschja und Lwiw.

Cherson zeitweise ohne Strom

Die Stadt Cherson im Süden des Landes war nach Angaben von Regionalgouverneur Oleksandr Prokudin teilweise ohne Strom. Drei Wärmekraftwerke seien „schwer beschädigt“ worden, berichtet der ukrainische Energieversorger Dtek. 

Nach Angaben verschiedener örtlicher Behörden wurden in der Nacht mindestens sechs Menschen verletzt, davon einer in der südlichen Region Dnipropetrowsk, einer in Kirowograd im Zentrum des Landes, sowie vier nahe und in der Hauptstadt Kiew.  

Russische Raketenangriffe fanden am Gedenktag statt

Der massive Angriff fand am Tag des Gedenkens und der Versöhnung zu Ehren der Opfer des Zweiten Weltkriegs statt. „Die ganze Welt muss klar verstehen, wer wer ist. Die ganze Welt hat kein Recht, dem Nazismus eine weitere Chance zu geben“, schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf dem Kurznachrichtendienst Telegram.

Zum Jahrestag des Weltkriegsendes 1945 hat Selenskyj den aktuellen Abwehrkampf gegen Russland in die Tradition des Sieges über Hitler-Deutschland gestellt. Der Staatschef besuchte am Mittwoch den Ort Jahidne im nordukrainischen Gebiet Tschernihiw, den Schauplatz eines mutmaßlichen russischen Kriegsverbrechens 2022.

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„Vor 80 Jahren kämpften Millionen von Ukrainern, um den Nazismus für immer zu besiegen“, sagte er in einer Videobotschaft, die dort aufgezeichnet wurde. „Doch heute stellen sich die Ukrainer erneut gegen das Böse, das wiedergeboren wurde, wiedergekommen ist und uns erneut vernichten will.“

In Jahidne hatte die russische Besatzung im März 2022 mehr als 350 Dorfbewohner, darunter 80 Kinder, über Wochen in den Keller der Schule gesperrt. Der Fall ist nicht nur durch ukrainische Angaben, sondern auch durch Recherchen internationaler Medien belegt. Selenskyj sagte, 10 Menschen seien in dieser Gefangenschaft gestorben und weitere 17 getötet worden. (Reuters, AFP, dpa)

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