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Nicolás Maduro regiert autoritär in Venezuela.

© REUTERS/LEONARDO FERNANDEZ VILORIA

Update

Nach Betitelung als „Nazi-Medium“: Deutsche Welle verurteilt Teilsperrung in Venezuela

Präsident Maduro zufolge würden internationale Medien versuchen, „Venezuela zu beschmutzen“. Die von ihm auferlegte Teilsperrung kritisiert Deutsche-Welle-Intendant Limbourg als „absurd“.

| Update:

Nach der Ausstrahlung einer Reportage über Korruption in Venezuela hat dessen Staatschef Nicolás Maduro den deutschen Nachrichtensender Deutsche Welle als „Nazi-Medium“ bezeichnet.

Im Staatsfernsehen warnte Maduro am Montag (Ortszeit) vor einer angeblichen Kampagne, die darauf abziele, „Venezuela zu beschmutzen“.

Diese werde unter anderem vom US-Sender CNN, der Nachrichtenagentur AP sowie „dem deutschen Nazi-Medium“ Deutsche Welle unterstützt. Die Kampagne besage, „dass alle Verbrechen der Welt heute von Venezolanern begangen werden“, sagte Maduro.

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In ihrer Reportage hatte die Deutsche Welle hochrangige Politiker in dem südamerikanischen Land beschuldigt, in Drogenhandel, illegalen Bergbau und Erpressung verwickelt zu sein. Wie AFP-Korrespondenten berichteten, war der Sender am Montag bei einem der größten Kabelnetzanbieter des Landes nicht mehr zu empfangen.

Wie reagiert die Deutsche Welle auf Sendebschränkungen?

Die Deutsche Welle hat auferlegten Sendebeschränkungen in Venezuela mittlerweile scharf kritisiert. Dies sei „ein schwerwiegender Eingriff in die Freiheit der Menschen in Venezuela, sich unabhängig zu informieren“, erklärte der Intendant des deutschen Auslandssenders, Peter Limbourg, am Dienstag.

Limbourg forderte die Regierung in Caracas „mit Nachdruck dazu auf, die Verbreitung des spanischsprachigen DW-Fernsehkanals schnellstmöglich wieder zu gewährleisten“. Millionen von Menschen seien unter der Herrschaft Maduros aus dem Land geflohen. Dass der Staatschef nun mit „absurden Vergleichen“ auf „faktenbasierte Kritik“ reagiere, passe ins Bild.

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Die DW, die ihr Programm weltweit in 31 Sprachen ausstrahlt, verwies darauf, dass ihre spanischsprachigen Angebote weiterhin über die Website dw.com, über Youtube und weitere Online-Netzwerke verfügbar seien.

Auch CNN wurde schon der „Verschwörung“ bezichtigt

Maduro hatte ausländischen Medien immer wieder Kampagnen gegen sein Land vorgeworfen. 2017 war der spanischsprachige Ableger von CNN in Venezuela wegen des Vorwurfs der Beteiligung an einer „Verschwörung“ abgeschaltet worden.

Der nationale Journalistenverband SNTP und Organisationen zur Verteidigung der Meinungsfreiheit beklagen zudem eine zunehmende „Eskalation“ auch gegen venezolanische Medien. Nach ihren Angaben wurden innerhalb von zwei Jahrzehnten etwa 200 Zeitungen, Radiostationen und Fernsehsender geschlossen. (AFP)

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