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 Einzigartiges Naturspektakel: In diesen Wochen wandern auf der Weihnachtsinsel wieder Millionen von roten Krabben in Richtung Küste.

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Naturspektakel Krebswanderung: Besucherrekord auf der Weihnachtsinsel

Tourismusbehörde der australischen Insel freut sich über Gäste-Zuwachs. Die Zahl der Krabben könnte allerdings in diesem Jahr sinken.

Die Behörden der Weihnachtsinsel melden kurz vor dem Fest, nach dem ihr Eiland benannt ist, einen neuen Besucherrekord. „2022 ist für uns in Sachen Tourismus das bisher erfolgreichste Jahr“, teilt Kellie Bales von der örtlichen Tourismusbehörde dem Tagesspiegel mit.

Ein Jahr zuvor lag die Zahl der Gäste auf der im Indischen Ozean gelegenen Insel bei knapp 3000, in diesem Jahr waren es noch ein paar mehr, genaue Zahlen liegen bislang nicht vor.

Die jährliche Wanderung von Millionen roter Krabben, die sich zur Laichzeit aus dem tropischen Regenwald in Richtung Küste bewegen, um ihre Eier ins Meer abzugeben, gilt als weltweit einzigartiges Naturspektakel, das viele Naturfreunde auf die 135 Quadratkilometer große und zu Australien gehörende Insel lockt.

Eine der spektakulärsten Wanderbewegungen, die ich je gesehen habe.

David Attenborough

Die Zeitschrift „Australian Geographic“ bezeichnete das Schauspiel vor ein paar Tagen als „die größte Show auf Erden“. Der Naturforscher und Tierfilmer David Attenborough beschrieb das Erlebnis als „eine der spektakulärsten Wanderbewegungen, die ich je gesehen habe“, sein Besuch auf der Insel zur Laichzeit sei einer seiner „größten Fernseh-Momente“.

„Heute sind die Babykrabben an die Küsten zurückgekehrt, nur drei Wochen nach dem Ablaichen“, berichtet Kellie Bales per E-Mail – „eine aufregende Zeit, um die Insel rot zu sehen“. Die Weihnachtsinsel hat die höchste Krabbendichte weltweit und liegt 350 km südlich von Java und 2616 km nordwestlich von Perth.

In diesem Jahr könnte die Zahl der Krabben – in den Vorjahren wurden um die 280.000 Tiere pro Quadratkilometer gezählt – allerdings leicht zurückgehen. „Wir hatten während der Laichzeit einen sehr starken Wellengang“, erklärt Kellie Bales. „Das hat sich auf die Menge der Krabbeneier ausgewirkt, die ins Meer gelangen konnten.“

Ihren Namen verdankt die Insel europäischen Seeleuten, die am 25. Dezember 1643 auf dem damals offenbar unbewohnten Eiland landeten. Heute leben hier rund 1.600 Menschen. An einem Ende der Insel betreibt die australische Regierung ein umstrittenes Internierungslager für Asylsuchende. Der Tourismus ist neben dem Phosphatabbau der wichtigste Wirtschaftsfaktor.

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