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Der Militärexperte Carlo Masala spricht sich für die Lieferung schwerer Waffen in die Ukraine aus.

© IMAGO / Future Image

Update

„Panzer und Flugzeuge sind die einzige Lösung“: Militärexperte Masala spricht sich für die Lieferung schwerer Waffen aus

Frieden zwischen Kiew und Moskau seit laut Carlo Masala nur mit schweren Waffen zu erreichen. Die russische Botschaft äußert indessen Kritik.

Für einen Frieden zwischen Kiew und Moskau müssen die ukrainischen Streitkräfte „so viel Territorium von den Russen zurückzuerobern wie möglich“, sagte Carlo Masala, Professor für Internationale Politik an der Bundeswehruniversität München, im Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“. 

„Panzer und Flugzeuge sind die einzige Lösung“, um das zu erreichen, sagte Masala weiter. Dafür müssten einige Nato-Mitgliedstaaten jedoch ihre Position zur Lieferung schwerer Waffen ändern.

Aber auch nach dem Ende des Krieges – wie auch immer dieses zustande kommt – dürften die Waffenlieferungen an die Ukraine nicht aufhören, erläutert Masala. „Ein neoimperiales Russland wird auch weiterhin Nachbar der Nachkriegsukraine sein.“ Er rechne nicht so bald mit einem „Regime-Change“ in Moskau und der Einführung der Demokratie.

Eine Lösung könnte daher sein, dass die Ukraine „bis auf die Zähne bewaffnet und hochgerüstet wird und außerdem Artikel-5-ähnliche Sicherheitsgarantien einzelner Nato-Staaten bekommt.“ Eine Aufnahme der Ukraine in das Verteidigungsbündnis hält Masala für unrealistisch.

Russische Botschaft kritisiert deutsche Panzer-Lieferung

Die russische Botschaft in Berlin hat mit scharfer Kritik auf die Entscheidung Deutschlands zur Lieferung von Schützenpanzern und eines Patriot-Luftabwehrsystems an die Ukraine reagiert. „Entschieden verurteilen wir diesen Beschluss und betrachten ihn als einen weiteren Schritt hin zur Konflikteskalation in der Ukraine“, schrieb die Auslandsvertretung am Donnerstag auf ihrer Internetseite.

Man betone erneut, dass die Lieferungen tödlicher und schwerer Waffen „die moralische Grenze darstellen, die die Bundesregierung hätte nicht überschreiten sollen“. Die Botschaft warf Deutschland und dem „kollektive(n) Westen“ vor, kein Interesse daran zu haben, „eine friedliche Konfliktlösung zu suchen“. Die Entscheidung Berlins, schwere Waffen zu liefern, werde die deutsch-russischen Beziehungen gravierend beeinträchtigen. (Tsp/dpa)

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