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Russian President Vladimir Putin attends a meeting with service members at the Kremlin in Moscow, Russia, June 27, 2023. Sputnik/Mikhail Tereshchenko/Pool via REUTERS ATTENTION EDITORS - THIS IMAGE WAS PROVIDED BY A THIRD PARTY.

© REUTERS/Sputnik

Russischer Präsident räumt erstmals ein: Wagner-Söldner waren laut Putin komplett staatlich finanziert

Die Wagner-Söldnertruppe wurde nach Angaben von Wladimir Putin vollständig durch den russischen Staat finanziert. Putin kündigt an, die Behörden würden genau untersuchen, wie das Geld ausgegeben worden sei.

Kremlchef Wladimir Putin hat erstmals eingeräumt, dass die Wagner-Armee des Geschäftsmanns Jewgeni Prigoschin vollkommen vom russischen Staat finanziert wurde.

„Wir haben diese Gruppe komplett finanziert“, sagte Putin am Dienstag der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge bei einem Treffen mit Soldaten.

Putin hatte die Wagner-Leute am Samstag angesichts ihres inzwischen beendeten Aufstands als „Verräter“ bezeichnet.

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Nach Darstellung Putins erhielt die Gruppe von Mai 2022 bis Mai 2023 insgesamt 86,26 Milliarden Rubel (rund 930 Millionen Euro) aus dem Staatshaushalt. Offiziell nennt sich die Wagner-Armee ein privates Militärunternehmen.

Putin: „Ich hoffe, dass niemand etwas gestohlen hat“

Zugleich kündigte Putin eine Untersuchung der Geldströme bei der Muttergesellschaft der Wagner-Armee, der Concord-Holding, an.

Denn während die Wagner-Truppe vollständig vom Staat finanziert worden sei, habe Concord zugleich 80 Milliarden Rubel verdient. „Ich hoffe, dass niemand etwas gestohlen hat oder, sagen wir, ein bisschen gestohlen hat“, sagte der Kremlchef.

Putin äußerte sich auch zu den Folgen, die ein erfolgreicher Aufstand der Wagner-Armee für den Fortgang des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hätte haben können. Vieles Erreichte wäre bei der „militärischen Spezialoperation“ nach Worten des Kremlchefs in dem Fall „verloren gegangen“.

Die Wagner-Einheiten des Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin waren eine der schlagkräftigsten und brutalsten Truppen im seit 16 Monaten andauernden russischen Angriffskrieg. Neben vielen Ex-Häftlingen sind in der Privatarmee hochprofessionelle Söldner mit langer Kampferfahrung im Einsatz.

Putin kündigt Veränderung in Führungsetage an

Putin kündigte „in nächster Zukunft“ Veränderungen in der Führungsetage der russischen Streitkräfte an. Das „Rückgrat“ der Streitkräfte-Führung werde künftig aus Personen zusammengesetzt sein, die sich im Kampfeinsatz bewährt hätten. Dazu gehöre auch der Bereich der Luftwaffe.

Der Kremlchef äußerte sich nicht dazu, ob er an seinem Verteidigungsminister Sergej Schoigu festhält.

Schoigu steht seit Monaten wegen der Misserfolge beim Angriffskrieg gegen die Ukraine in der Kritik und hatte auch dem Aufstand Prigoschins - eines seiner größten Widersachers - nichts entgegenzusetzen. (dpa)

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