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Überraschungsbesuch: Finnlands Präsident Niinistö in der Ukraine.

© action press / AP/Markku Ulander/Lehtikuva

„Russland macht da einen Fehler“: Finnlands Präsident wertet Vorgehen an der Grenze als Erpressungsversuch

Sauli Niinistö wirft Moskau vor, Menschen an die finnische Grenze getrieben zu haben. Aus seiner Sicht hören Russen und ihr Präsident Putin nur auf die Sprache der Macht.

Der finnische Präsident Sauli Niinistö hat Russland vorgeworfen, Menschen an die Grenze seines Landes getrieben zu haben. „Ich glaube, Russland macht da einen Fehler“, sagte Niinistö der Wochenzeitung „Die Zeit“, deren nächste Ausgabe am Donnerstag erscheint. „Ich bin mir sicher, dass die Menschen auch in Deutschland und anderen EU-Staaten verstehen, dass sich Finnland, die EU und Europa davon nicht erpressen lassen dürfen.“

Der finnische Grenzschutz hatte im Herbst eine sprunghaft gestiegene Zahl von Menschen vorwiegend aus dem Nahen Osten registriert, die ohne die erforderlichen Papiere aus Russland einreisten und in Finnland Asyl beantragten.

Nach offiziellen Angaben waren es seit Anfang August gut 700. Die Regierung in Helsinki wirft der russischen Führung vor, die Einreisen orchestriert zu haben und schloss nach und nach alle Grenzübergänge zu Russland.

Niinistö sagte, Russland habe 2015 schon einmal etwas Ähnliches versucht. Seinerzeit habe er gegenüber dem damaligen Ministerpräsidenten Dmitri Medwedew „sehr offen über das aggressive Verhalten Russlands“ gesprochen.

Niinistö zitierte das finnische Sprichwort: „Der Kosake greift nach allem, was nicht niet- und nagelfest ist“, und sagte, bei Russland und Präsident Wladimir Putin müsse man stets auf der Hut sein und entschlossen handeln. „Wenn man entschieden auftritt, bekommt der Kosake nichts“, sagte Niinistö. „Ich glaube, dass die Russen und Putin auf nichts anderes hören, als auf die Sprache der Macht.“ (dpa)

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