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Marianna Budanowa und Kyrylo Budanow bei einer Beerdigung im Januar.

© REUTERS/Viacheslav Ratynskyi

Update

Schwermetalle im Blut von Marianna Budanowa: Frau von Kiewer Geheimdienst-Chef vergiftet – Ukraine verdächtigt Russland

Ihr Mann plant verdeckte Operationen auf russischem Territorium und zieht so den Hass des Kremls auf sich. Nun gelang wohl ein Attentat auf Marianna Budanowa.

| Update:

In der Ukraine ist die Frau des Chefs vom Militärgeheimdienst GUR offiziellen Angaben zufolge mit Schwermetallen vergiftet worden. Sie werde in einem Krankenhaus behandelt, bestätigte ein Sprecher des Geheimdienstes am Dienstag entsprechende Medienberichte.

Die Zeitung „Ukrainska Prawda“ zitierte Geheimdienstkreise, wonach sie vergiftetes Essen erhalten habe. Mehrere GUR-Mitarbeiter seien ebenfalls vergiftet worden. Hinweise auf Drahtzieher des möglichen Anschlags wurden in den Berichten nicht genannt.

Marianna Budanowa ist die Ehefrau von GUR-Chef Kyrylo Budanow, der in seiner Heimat als verdeckter Planer von Gegenschlägen gegen die russischen Invasoren große Popularität genießt. In russischen Medien ist er eine Hassfigur. Der 37-Jährige war selbst Ziel mehrerer gescheiterter Anschläge, darunter ein Versuch mit einer Autobombe.

Die Ukraine verdächtigt Russland, Budanowa vergiftet zu haben. „Das ist die Haupthypothese“, sagte ein Sprecher des Militärgeheimdienstes HUR am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. Es handele sich um eine absichtliche Vergiftung durch Schwermetalle, „insbesondere Quecksilber und Arsen“, und nicht um einen Unfall.

Demnach war Marianna Budanowa und nicht ihr Ehemann Kyrylo Budanow „das Ziel“. Die Frau sei „vor mehr als einer Woche“ ins Krankenhaus gebracht worden. Derzeit sei es nicht möglich, das genaue Datum der Vergiftung zu bestimmen, da sie möglicherweise über einen längeren Zeitraum erfolgte, sagte der HUR-Sprecher weiter. Er bestätigte zudem Medienberichte, wonach auch bei „mehreren“ Mitarbeitern des Militärgeheimdienstes Spuren von Schwermetallen gefunden wurden.

Sollte es sich bei Budanowa tatsächlich um einen Giftanschlag handeln, wäre dies das schwerwiegendste Attentat auf ein Familienmitglied einer hochrangigen ukrainischen Führungsperson seit Beginn der russischen Invasion Ende Februar vergangenen Jahres.

Russland macht ukrainische Geheimdienste für die Ermordung eines prominenten Militärbloggers und einer bekannten Publizistin auf russischem Boden verantwortlich. Die Regierung in Kiew bestreitet eine Verwicklung in diese Vorfälle. (Reuters, AFP)

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