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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.

© dpa/Michael Kappeler

„Wir haben Daten, die das klar beweisen“: Selenskyj wirft Russland Kriegstreiberei im Nahen Osten vor

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warnt vor einem neuen Weltkrieg. Russland habe ein Interesse an einem Flächenbrand im Nahen Osten.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland vorgeworfen, im Nahen Osten einen Krieg entfachen zu wollen. „Wir haben Daten, die klar beweisen, dass Russland daran interessiert ist, im Nahen Osten einen Krieg loszutreten, sodass eine neue Quelle von Schmerz und Leid die Einheit der Welt untergräbt“, teilte Selenskyj am Montag im sozialen Netzwerk X (vormals Twitter) mit. Zudem warnte er in seiner in Kiew verbreiteten abendlichen Videobotschaft vor der Gefahr eines Weltkrieges.

„Die Weltkriege der Vergangenheit haben mit lokalen Aggressionen begonnen“, sagte Selenskyj auch mit Blick auf die Angriffe der militanten Hamas auf Israel. Er erklärte nicht, welche Informationen er dafür habe, dass Russland an einem Flächenbrand im Nahen Osten interessiert sei. „Wir sehen Moskaus iranische Freunde, die offen jene unterstützen, die Israel angegriffen haben“, sagte Selenskyj, der selbst jüdische Wurzeln hat. Zudem warf er kremlnahen russischen Propagandisten Schadenfreude wegen der Gewalt gegen Israel vor.

„Und all dies ist eine viel größere Bedrohung als die Welt aktuell erlebt“, sagte der ukrainische Präsident. Er hatte dem Iran auch im Zuge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine immer wieder vorgeworfen, Moskau in seinem Terror mit Drohnen und anderen Waffen zu unterstützen.

Die Weltkriege der Vergangenheit haben mit lokalen Aggressionen begonnen.

Wolodymyr Selenskyj, ukrainischer Präsident

Wie in seiner Videobotschaft am Sonntag rief Selenskyj erneut zum gemeinsamen Kampf gegen den Terror auf. Das internationale Recht müsse verteidigt werden gegen Versuche einer Machtübernahme durch die Terroristen. „Ich bin allen Anführern und Staaten dankbar, die sich im Klaren sind über die Gefahr und zur Zusammenarbeit bereit sind, die Situation unter Kontrolle zu halten und die Sponsoren des Terrors an einer breiteren Einmischung zu hindern.“

Die Ukraine führt mit westlicher Militärhilfe seit bald 20 Monaten einen Verteidigungskampf gegen den russischen Angriff. Präsident Selenskyj betont immer wieder, dass die Ukraine ihren Kampf gegen die russische Aggression nicht nur für ihre eigene Unabhängigkeit führe, sondern für die Freiheit in ganz Europa.

Der Staatschef fordert mehr Unterstützung des Westens für den Verteidigungskampf, um Russland durch eine Niederlage dauerhaft militärisch zu schwächen. (dpa)

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