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Ein Höhenballon schwebt über Billings im Bundesstaat Montana (Symbolbild).

© pa/The Billings Gazette/AP/Larry Mayer

Spionageballons über Japan?: Tokio verlangt Erklärung – Peking weist Vorwürfe zurück

Die japanische Regierung hat China den Einsatz von Spionageballons in ihrem Luftraum vorgeworfen. Das sei „vollkommen inakzeptabel“.

Japan hat China den Einsatz mutmaßlicher Spionageballons im japanischen Luftraum vorgeworfen. Eine neue Untersuchung zu unbekannten Flugobjekten, die in den vergangenen Jahren Japan überflogen hätten, sei zu dem Ergebnis gekommen, dass es sich „mit hoher Wahrscheinlichkeit um unbemannte Aufklärungsballons“ gehandelt habe, teilte das japanische Verteidigungsministerium mit. Die Analyse bezog sich unter anderem auf Vorfälle im November 2019, im Juni 2020 sowie im September 2021.

Das Ministerium forderte die chinesische Regierung auf, „die Fakten zu bestätigen“ und sicherzustellen, dass sich solche Vorfälle „in Zukunft nicht wiederholen“. Verletzungen des japanischen Luftraums durch ausländische Spionageballons seien „vollkommen inakzeptabel“.

China reagierte empört auf die Vorwürfe. „Japan erhebt unbegründete Anschuldigungen und verleumdet China ohne schlüssige Beweise“, sagte ein Sprecher des Außenministeriums in Peking am Mittwoch. „Dagegen wehren wir uns entschieden.“

Medienberichten zufolge erwägt die Regierung in Tokio nun, die Vorschriften für den Abschuss von unbekannten Flugobjekten zu lockern, die ohne Erlaubnis in den japanischen Luftraum eindringen. Derzeit dürfen Waffen in solchen Fällen nur eingesetzt werden, wenn eine unmittelbare Gefährdung vorliegt, wie die Nachrichtenagentur Kyodo berichtete.

Der tagelange Überflug eines mutmaßlichen chinesischen Spionageballons über die USA hatte kürzlich zu einem Eklat zwischen Washington und Peking geführt. Ein US-Kampfjet schoss den Ballon letztlich am 4. Februar über dem Meer ab. Ende vergangener Woche wurden über dem US-Bundesstaat Alaska, über Kanada und über dem Huron-See im Nordosten der USA drei weitere Flugobjekte abgeschossen. (AFP)

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