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Die Delphine sollen ukrainische Kampftaucher davon abhalten, in den Stützpunkt einzudringen und russische Kriegsschiffe zu sabotieren (Symbolbild).

© Fotolia/artistique7/Uncredited

Tag 477 der Ukraine-Invasion: Moskau soll Delphin-Patrouillen vor der Krim verstärkt haben

Russland kündigt „Wahlen“ in annektierten Gebiete an, Kadyrow-Cousin meldet sich nach angeblichem Verschwinden zu Wort, Ukraine bekommt neue Luftabwehrsysteme. Der Überblick.

Im April vergangenen Jahres berichteten US-Medien, dass Russland Kampfdelphine zum Schutz ihrer Flotte im Schwarzen Meer einsetze. Nach einem neuen Bericht hat Moskau nun offenbar die Zahl der auf der Krim eingesetzten Tiere deutlich erhöht.

Wie das Portal „Naval News“ berichtet, deuten Analysen darauf hin, dass die Zahl der Tiere in Sewastopol auf bis zu sieben gestiegen sei. Die Delphine sollen ukrainische Kampftaucher davon abhalten, in den Stützpunkt einzudringen und russische Kriegsschiffe zu sabotieren. Zu Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine sollen es noch drei bis vier Tiere gewesen sein. 

Neben den Tieren wird der Stützpunkt aber auch durch eine Reihe anderer Maßnahmen geschützt, wie die Webseite weiter schreibt – unter anderem durch ein Spezialschiff außerhalb des Hafens, das von Hubschraubern und Schnellbooten unterstützt wird. Und die Hafeneinfahrt werde durch mehrere Netze und schwimmende Barrieren blockiert.

Russland hatte bereits vor geraumer Zeit die Schutzmaßnahmen auf der Krim noch einmal erhöht. So wurden auf der von Moskau völkerrechtswidrig annektierten Halbinsel auch zahlreiche Schutzwälle, sogenannte Drachenzähne, entdeckt. Derzeit läuft die ukrainische Gegenoffensive, und Moskau fürchtet offenbar auch neuerliche Angriffe auf der Krim. 

Die wichtigsten Nachrichten des Tages

  • Russland hat für die im vergangenen Jahr annektierten Regionen in der Ukraine „Wahlen“ am 10. September angekündigt. Es sollen Regionalparlamente und Gemeinderäte gewählt werden, wie die russische Wahlkommission bekannt gab. Es geht um vier Regionen im Osten und Süden der Ukraine. Mehr hier.
  • Die Wut des Wagner-Chefs Jewgeni Prigoschin auf den Kreml erreicht eine neue Dimension, immer unverhohlener richtet er seine Kritik an diesen. Hintergrund ist, dass die Wagner-Söldner Verträge mit dem russischen Verteidigungsministerium schließen sollen – Prigoschin aber weigert sich. Mehr dazu hier.
  • Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat einen „globalen Friedensgipfel“ in der Schweiz vorgeschlagen. Selenskyj unterbreitete seinen Vorschlag in einer Video-Ansprache vor den beiden Kammern des Schweizer Parlaments in Bern. Details oder einen Termin nannte er nicht. Mehr dazu lesen Sie hier.
  • Nach den Gerüchten um sein Verschwinden hat sich der Cousin von Tschetscheniens Machthaber Ramsan Kadyrow zu Wort gemeldet. Adam Delimchanow wetterte auf Telegram gegen die „Propaganda der Ukraine“ und deren „schamlose Fälschungen“. Allerdings hatte Kadyrow zuvor selbst die Nachricht verbreitet, sein Cousin sei verschollen. Mehr hier.
  • Das vom Landtag in Mecklenburg-Vorpommern geforderte Ende der maßgeblich mit Geld aus Russland finanzierten Klimaschutzstiftung MV ist nach den Worten von Landesinnenminister Christian Pegel nicht umzusetzen. Es seien mehrere Wege versucht worden. Mehr dazu erfahren Sie hier.
  • Australien hat vorerst den Bau einer neuen russischen Botschaft in unmittelbarer Nähe zum Parlament in Canberra gestoppt. Die Regierung brachte mit parteiübergreifender Unterstützung neue Gesetze durchs Parlament, um das Vorhaben zu blockieren. Mehr dazu lesen Sie hier.
  • Russland hat die Ukraine bei neuen Luftangriffen mit Drohnen und Marschflugkörpern beschossen. Dabei seien in Industrieobjekten im Gebiet Dnipropetrowsk drei Marschflugkörper eingeschlagen, teilten die ukrainischen Luftstreitkräfte in Kiew mit. Mehr dazu hier.
  • Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat einmal mehr einen zügigen Nato-Beitritt seines Landes gefordert. Er habe mit Polens Präsident Andrzej Duda eine gemeinsame Linie für den Nato-Gipfel in Vilnius im Juli besprochen, sagte er in seiner Videoansprache. Mehr hier.
  • Die Ukraine soll 14 Kampfpanzer vom Typ Leopard 2A4 erhalten. Dänemark und die Niederlande wollen die Lieferung finanzieren, berichtet das „Handelsblatt“. Laut Nato-Kreisen soll das Rüstungsunternehmen Rheinmetall die Kampffahrzeuge aus Beständen unterschiedlicher Nutzungsstaaten zunächst aufarbeiten. Mehr im Newsblog.
  • Der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak hat einen Prozess in Russland gegen 22 ukrainische Kriegsgefangene verurteilt. „Gelackte Staatsanwälte und gut gekleidete Geschworene ‚urteilen‘ mit strahlendem Lächeln über Jungen und Mädchen, die wie Skelette nach Konzentrationslagern und Folter aussehen“, schrieb Podoljak auf Twitter. 
  • Bei seinem Besuch des AKW Saporischschja nach dem Dammbruch hat der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde, Rafael Grossi, die dortige Lage als „ernst“ eingestuft. „Einerseits können wir feststellen, dass die Lage ernst ist, dass es Konsequenzen gibt und dass diese real sind“, sagte er. Zugleich würden aber „Maßnahmen zur Stabilisierung“ ergriffen.
  • Die USA, Großbritannien, die Niederlande und Dänemark schicken Luftabwehrsysteme in die Ukraine. Darunter seien Hunderte Raketen, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der vier Staaten. Die Lieferungen hätten bereits begonnen und sollten innerhalb von Wochen abgeschlossen sein. 
  • Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms haben die Behörden im Überschwemmungsgebiet Cherson bisher insgesamt 28 Todesopfer erfasst. Im russisch besetzten Teil des Gebiets meldete der von Moskau eingesetzte Statthalter einen weiteren Toten und damit eine Gesamtzahl von 18 Opfern. 

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