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Israelische Soldaten im Kibbuz Kfar Aza nach dem Hamas-Massaker.

© REUTERS/RONEN ZVULUN

„Tötet so viele wie möglich“: Hamas attackierte offenbar gezielt Kinder im Kibbuz Kfar Aza

Bei dem Überfall auf den israelischen Grenzort verübten die Terroristen ein Massaker. Dies geschah wohl nach akribischer Vorbereitung. Dem US-Sender NBC soll der gezielte Hamas-Angriffsplan vorliegen.

Die palästinensische Hamas hat bei ihrem breit gefächerten Angriff auf israelische Grenzorte einem US-Bericht zufolge auch gezielt Grundschulen und ein Jugendzentrum im Kibbuz Kfar Aza ins Visier genommen und dabei auch absichtlich Kinder getötet. Das geht aus einem Bericht der NBC hervor.

Der US-Nachrichtensender beruft sich bei seinen Angaben auf als „streng geheim“ deklarierte Dokumente, bei denen es sich mutmaßlich um Befehle an zwei gut ausgebildete Hamas-Einheiten handelt. Die Papiere seien von israelischen Ersthelfern bei den Leichen der Hamas-Terroristen gefunden worden, heißt es.

Konkret geht es in den Dokumenten um Angriffspläne der radikalen Islamisten auf den israelischen Kibbuz Kfar Aza, der nur etwa zwei Kilometer vom Gazastreifen und dem Grenzzaun entfernt liegt.

Angaben des israelischen Militärs zufolge hatten Hamas-Terroristen dort am vergangenen Samstag Dutzende Frauen, Kinder und ältere Menschen brutal ermordet. Eine genaue Zahl der Todesopfer durch die Gräueltaten wird noch ermittelt.

Dieses Massaker folgte der NBC zufolge offenbar einem detaillierten Plan. Demnach enthielten die Dokumente nicht nur genaue Karten, sondern auch den Auftrag zu Angriffen auf zwei Grundschulen sowie ein Jugendzentrum.

Hamas-Aufruf zur Tötung von Zivilisten

Explizit erwähnt wird in den Dokumenten auch eine perfide Angriffstaktik mit einem äußerst brutalen Vorgehen gegen die Zivilbevölkerung inklusive Kindern, wie die NBC weiter berichtet. So sollten die Hamas-Einheiten mehrere Dörfer umzingeln und infiltrieren, um dann ein Massaker zu verüben.

„Tötet so viele wie möglich“ und „Nehmt Geiseln“, zitiert die NBC aus einem der Befehlspapiere. Demnach sollten sich die beiden Kampfgruppen getrennt voneinander aus zwei verschiedenen Richtungen dem Kibbuz Kfar Aza nähern, um dann zuzuschlagen.

Die spezifischen Angriffspläne der Hamas lösen unter israelischen Behörden Entsetzen aus. „Der Grad der Spezifität würde jedem Geheimdienstmitarbeiter die Kinnlade herunterfallen lassen“, zitiert die NBC eine israelische Armeequelle.

Der Kibbuz Kfar Aza liegt etwa zwei Kilometer vom Gazastreifen entfernt.
Der Kibbuz Kfar Aza liegt etwa zwei Kilometer vom Gazastreifen entfernt.

© AFP/GIL COHEN-MAGEN

Ein weiteres nicht namentlich genanntes Mitglied der israelischen Verteidigungskräfte (IDF) erklärte, „noch nie eine so detaillierte Planung für einen terroristischen Massenanschlag gesehen“ zu haben. Dem Bericht zufolge werden die Hamas-Dokumente nun von israelischen Sicherheitsbehörden analysiert.

Kfar Aza als Symbol für Hamas-Gräueltaten

Am vergangenen Wochenende hatten Kämpfer der Hamas den Ort Kfar Aza und weitere israelische Grenzorte nahe der Stadt Sderot überfallen. Unmittelbar nach dem Massaker fanden israelische Soldaten zahlreiche Leichen von israelischen Bewohnern und Hamas-Kämpfern vor. Viele Gebäude wurden bei dem Angriff fast vollständig zerstört.

Nach den breit angelegten Angriffen von Hamas-Terroristen auf Israel hatten sich Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Oppositionspolitiker Benny Gantz auf die Bildung einer Notstandsregierung geeinigt. Als weitere Reaktion nahm die israelische Armee den Gazastreifen unter Dauerbeschuss. 

Inzwischen hat die israelische Regierung die mehr als eine Million Palästinenser im Norden des Küstenstreifens zur Evakuierung aufgefordert. Beobachter gehen davon aus, dass das israelische Militär eine Bodenoffensive vorbereitet. (cst)

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