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Darja Herassymtschuk (2.v.r), Beauftragte des ukrainischen Präsidenten für Kinderrechte und Kinderrehabilitation, und neun aus Russland zurückgekehrte ukrainische Kinder bei einem Gespräch mit der Presse.

© dpa/Alexander Welscher

„Um die Rechenschaftspflicht Russlands zu gewährleisten“: Konferenz zur Verschleppung ukrainischer Kinder in Riga gestartet

„Jeden Tag werden Kinder getötet“, heißt es zum Auftakt der Konferenz in Riga. Die Veranstalter wollen erörtern, wie Russland zur Rechenschaft gezogen werden könnte.

Bei einer internationalen Konferenz in Riga wollen Vertreter verschiedener Staaten und Organisationen über das Schicksal ukrainischer Kinder diskutieren, die während des Krieges illegal nach Russland gebracht worden sind.

Bei dem zweitägigen Treffen soll es darum gehen, wie Russland für die Umsiedlung von Kindern aus besetzten Gebieten in der Ukraine zur Rechenschaft gezogen werden kann. Auch sollen Möglichkeiten zur Erleichterung der Rückkehr der Kinder erörtert werden.

Zur Konferenz wird auch die ukrainische First Lady Olena Selenska erwartet. Auf der Konferenz wurde sie vom lettischen Präsidenten Edgars Rinkēvičs begrüßt, der ihr versicherte, dass "Lettland die Ukraine weiterhin bei ihrer Arbeit zur Rückführung entführter ukrainischer Kinder aus Russland sowie bei der Rehabilitation ukrainischer Kinder, Frauen und verwundeter Soldaten unterstützen wird."

Lettland gilt als einer der treuesten Verbündeten der Ukraine und hat seit Beginn des Krieges umfangreiche diplomatische, humanitäre und militärische Unterstützung geleistet.

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Neun ukrainische Kinder bei Konferenzauftakt

„Noch immer verüben Russen auf dem Territorium der Ukraine sehr schwere und unterschiedliche Verbrechen gegen ukrainische Kinder. Leider werden jeden Tag Kinder getötet, verletzt oder Opfer sexueller Gewalt“, sagte Darja Herassymtschuk, Beauftragte des ukrainischen Präsidenten für Kinderrechte und Kinderrehabilitation, zum Auftakt der Konferenz am Mittwoch bei einem Treffen mit Journalisten.

Daran nahmen auch neun ukrainische Kinder teil, denen es gelungen ist, aus Russland nach Hause zurückzukehren.

Der lettische Staatspräsident Egils Levits forderte auf der Konferenz: „Wir sollten die Regeln und Normen des internationalen Rechts anwenden, um sicherzustellen, dass ein solches Verhalten Russlands niemals normalisiert wird und dass die nationale Gemeinschaft unmissverständlich reagiert.

Levits zufolge soll auf der Konferenz vor allem die Rechenschaftspflicht Russlands erörtert werden: „Diese Konferenz ist Bestandteil eines Netzes von Mechanismen, die bereits von der Ukraine und anderen Staaten geschaffen wurden, um die Rechenschaftspflicht von Russland zu gewährleisten.“

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20.000 ukrainische Kinder identifiziert

Nach Angaben von Herassymtschuk hat die Ukraine bislang knapp 20.000 Kinder identifiziert, die nach Russland oder in russisch besetzte Gebiete der Ukraine gebracht worden sein sollen. Zu ihnen lägen personenbezogene Daten, Informationen von Angehörigen oder aus anderen Quellen vor. Nur mehrere Hundert dieser Kinder seien bisher zurückgekehrt.

Herassymtschuk sagte, die Ukraine gehe davon aus, dass Russland wahrscheinlich 200.000 bis 300.000 ukrainische Kinder verschleppt habe. Dies ließe sich aber nicht überprüfen, da weder die Ukraine noch andere Länder oder internationale Organisationen Zugang zu den besetzten Gebieten hätten.

Wegen Verschleppung: Haftbefehle gegen Putin erlassen

Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag hat wegen der Verschleppung Haftbefehle gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin und dessen Kinderbeauftragte Maria Lwowa-Belowa erlassen.

Russland weist die Vorwürfe zurück und spricht von mehreren Hundert ukrainischen Kindern und Jugendlichen, die sich in Russland und den besetzten Gebieten in staatlicher Betreuung befinden.

Gleichzeitig hat Moskau die Möglichkeiten eingeschränkt, diese Kinder abzuholen. Ukrainische Staatsbürger können faktisch nur noch über den Moskauer Flughafen Scheremetjewo einreisen. (dpa, Tsp.)

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