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Der Präsident der Türkei: Recep Tayyip Erdogan.

© REUTERS/BERNADETT SZABO

Update

Wegen geplanter Anschläge: Türkei meldet Festnahme von fast 200 mutmaßlichen IS-Sympathisanten

Sie sollen Angriffe auf Synagogen, Kirchen und die irakische Botschaft geplant haben: Im gesamten Land nahm der türkische Geheimdienst mutmaßliche Islamisten fest.

| Update:

Großeinsatz in der Türkei: Vor den Feiern zum Neuen Jahr sind in der Türkei fast 200 mutmaßliche Anhänger der Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) festgenommen worden. Wie das türkische Innenministerium am Samstag mitteilte, wurden die Verdächtigen bei einer Reihe von Polizeieinsätzen im ganzen Land festgenommen.

Innenminister Ali Yerlikaya schrieb im Onlinedienst X (früher Twitter), es seien insgesamt 189 Verdächtige in 37 Städten festgenommen worden. Es habe 27 Festnahmen in Ankara und 22 in Istanbul gegeben.

Bereits am Freitag wurden nach Angaben aus Sicherheitskreisen 32 Verdächtige wegen geplanter Anschläge auf Kirchen und Synagogen sowie auf die irakische Botschaft festgenommen. In neun Städten gingen der türkische Geheimdienst (MIT) und die Polizei demnach am Freitagmorgen mit Razzien gegen die Gruppe mit möglichen Verbindungen zur Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) vor.

Im Januar 2017 starben in Istanbul 39 Menschen durch einen Anschlag

Bei drei der Verdächtigen handelt es sich laut Sicherheitskreisen um hochrangige Vertreter der Dschihadistenmiliz. Durch die Festnahmen seien geplante Anschläge auf Synagogen und Kirchen sowie auf die irakische Botschaft in Ankara vereitelt worden. Die Nationalität der Verdächtigen sowie Einzelheiten zu den etwaigen Anschlagsplänen waren zunächst nicht bekannt.

Während der vergangenen Monate hatte die Türkei ihr Vorgehen gegen mutmaßliche Mitglieder des IS verstärkt. Innenminister Yerlikaya zufolge wurden in der vergangenen Woche bei einem großangelegten Einsatz in 32 Städten 304 Menschen wegen mutmaßlicher Verbindungen zu der Dschihadistenmiliz festgenommen.

In der Türkei gab es in den vergangenen Jahren wiederholt Anschläge, von denen mehrere dem IS zugeschrieben wurden. Im Januar 2017 waren bei einem Anschlag auf eine Disco in Istanbul 39 Menschen getötet worden.

Die Türkei war in der Vergangenheit von großer Bedeutung für die Logistik der Terrororganisation gewesen. Nach Angaben der Denkfabrik International Crisis Group halten sich in der Türkei weiterhin zahlreiche IS-Anhänger auf, die sich der Miliz in den Nachbarländern Syrien oder Irak angeschlossen hatten.

Ihre Anwesenheit stelle weiter eine humanitäre und sicherheitspolitische Herausforderung für die Türkei dar, schrieb der Think Tank. (AFP, dpa)

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