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Die Zahlen 2019 sollen helfen, die Verluste im Krisenjahr einzuschätzen. Hier der menschenleere Lustgarten vor dem Alten Museum in Berlin-Mitte.

© Annette Riedl/dpa

Besucherzahlen in Museen: 111 Millionen Besuche im Jahr 2019

2020 werden die Zahlen gänzlich anders aussehen. Der Pariser Louvre meldet bereits einen Besucherrückgang von 70 Prozent.

Das Institut für Museumsforschung der Staatlichen Museen zu Berlin hat seine Gesamtstatistik für 2019 veröffentlicht. Danach gab es in Deutschland vorletztes Jahr mindestens 111,6 Millionen Museumsbesuche, fast genauso viele wie 2018.

Abgesehen vom Rekordjahr 2017 sei diese Anzahl seit 2016 etwa gleichbleibend. An der Besucher-Erhebung beteiligten sich gut 4500 der angeschriebenen 6834 Museen.

Ungebrochen sei auch der Trend zur Sonderausstellung, gemeldet wurden 8255 solcher Schauen. Dies liege wohl auch an den zahlreichen Jubiläen, „vom Bauhaus über die Epochenjahre 1919/1969/1989 bis hin zum Gedenken an Humboldt, Fontane und viele andere“.

Die Besuchszahlen der Ausstellungshäuser ohne eigene Sammlung sind leicht rückläufig. Hier meldeten die an der Erhebung beteiligten Häuser für 2019 insgesamt 5,4 Millionen Besuche in 1729 Ausstellungen, 4 Prozent weniger als im Vorjahr. Angeschrieben wurden 505 Ausstellungshäuser, 335 meldeten ihre Besuchszahlen.

Der Pariser Louvre meldet 90 Millionen Euro Verlust

Instituts-Direktorin Patricia Rahemipour betonte, vor dem Hintergrund der aktuellen Situation liefere die Statistik „wichtige Vergleichsdaten, um die Auswirkungen der Krise einschätzen zu können“. Das wird offenkundig beim Blick auf die Zahlen, die der Pariser Louvre am Montag für 2020 veröffentlicht hat. 2,7 Millionen Besucher statt 9,6 Millionen im Vorjahr, das entspricht einem Besucherrückgang von 72 Prozent.

Der Louvre war wegen Corona sechs Monate lang geschlossen. Die Besucher in den übrigen Monaten stammten zu rund 70 Prozent aus Frankreich. In gewöhnlichen Jahren stammt das Publikum zu 75 Prozent aus dem nicht europäischen Ausland, vor allem aus Amerika und China.

2020 kamen die ausländischen Besucher überwiegend aus Deutschland, den Niederlanden, Spanien, Großbritannien und Italien. Die meisten kamen wegen der großen Da-Vinci-Ausstellung, die bis zum 24. Februar 2020 zu sehen war.

Seinen bisherigen Verlust beziffert das Museum, das sich zur Hälfte selbst finanziert, auf 90 Millionen Euro. Ein Teil sei vom Staat mit 46 Millionen Euro abgedeckt worden. Seit mehreren Wochen laufen außerdem Spendenaktionen.

Aus Berlin und Deutschland wurden für 2020 bislang noch keine Zahlen veröffentlicht. Die Staatlichen Museen zu Berlin verzeichneten 2019 gemeinsam mit dem Musikinstrumentenmusem knapp 4,2 Millionen Besucher. (mit dpa)

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