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Berlinale 2024

© Berlinale

Die Berlinale in Zahlen: 50 Filme und sechs Prozent weniger Frauen als letztes Jahr

Der Festival-Bär, frisch gewichtet und gewogen: 20 Produktionen aus 8000 Einreichungen haben es in den Wettbewerb geschafft. Und wie sieht es dieses Jahr mit der Frauenquote aus?

20 Filme aus 30 Ländern konkurrieren in diesem Jahr um die Goldenen und Silbernen Bären. Ja, richtig gelesen: Wegen der vielen Koproduktionen sind mehr Nationen am Wettbewerb beteiligt als Titel, von A wie Austria bis U wie USA.

Insgesamt präsentiert die 74. Berlinale, die am 15. Februar mit der irisch-belgischen (!) Literaturverfilmung „Small Things Like These“ eröffnet wird, 239 Produktionen, darunter 56 Kurzfilme. Aus 8035 Einreichungen wurden 204 neue Werke ausgewählt, hinzu kommen 35 historische Beiträge in der Retrospektive, der Hommage und den Berlinale Classics mit restaurierten Filmen. Das macht rund 50 Titel weniger als im letzten Jahr.

Im Sommer hatte das Leitungsduo Carlo Chatrian und Mariette Rissenbeek die sparbedingte Kürzung bekannt gegeben, dazu die komplette Streichung der „Perspektive Deutsches Kino“ und der Reihe „Berlinale Series“. Dieses Jahr hätten trotzdem nicht weniger deutsche Filme ins Programm gefunden, so Chatrian im Tagesspiegel-Interview. Schauen wir nach: 35 deutsche Produktionen (plus 21 Koproduktionen) sind dabei, letztes Jahr waren es 34. Da die Retro „Das andere Kino“ ausschließlich dem deutschen Film gewidmet ist, beläuft sich die Gesamtsumme sogar auf 61 rein deutsche Werke, gegenüber 44 im Vorjahr.

Und wie sieht’s bei der Quote aus? Im Dossier auf der Festival-Webseite wird der Frauenanteil der aktuellen Beiträge auch dieses Jahr penibel ausgewertet. Bilanz: Zur Berlinale kommen 122 Regisseure, 83 Regisseurinnen (36 Prozent), 5 nicht-binäre Personen und 2 Personen ohne Angaben. Die Zahlen entsprechen ungefähr denen von 2023. Interessant ist dabei wieder, dass der Anteil der Filme mit weiblicher Regie bei den Einreichungen mit 35 Prozent etwas niedriger liegt. Die Quote verbessert sich also leicht durch die Programmauswahl.

Im Wettbewerb ist allerdings noch viel Luft nach oben, denn nur sechs der 22 Regisseur:innen sind weiblich (zwei Filme entstanden unter Doppelregie). Macht 27 Prozent, im Vorjahr waren es sechs Prozent mehr. Auch in der Produktion ist die Männerdominanz nach wie vor stark: Lediglich 28 Prozent der Berlinale-Beiträge stammen aus rein oder mehrheitlich weiblicher Produktion.

Und im Berlinale-Team selbst? Dort ist bald ein gewaltiger Sprung bei der Quote in der obersten Etage zu verzeichnen. Ab 1. April leitet Tricia Tuttle das Festival, dann steigt der Frauenanteil an der Spitze von 50 auf 100 Prozent. Erstmals in der Geschichte der Berliner Filmfestspiele.

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