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Zwei Schwarze Frauen.

© Getty Images

Tagesspiegel Plus

Afrohaare als Politikum: Es ist an der Zeit, Schönheit neu zu denken

Dreadlocks & Co: Die Haare Schwarzer Menschen sorgen immer wieder für Schlagzeilen. Insbesondere Frauen werden von vielen Seiten unter Druck gesetzt.

Ein Essay von Ciani-Sophia Hoeder

Siebzehn Jahre lang glättete ich meine Afrohaare mit dem Relaxer. Das ist eine weiße Creme, die ich alle drei Monate auf die Kopfhaut aufgetragen habe. Das Resultat waren abgebrochene, kaputte Haare sowie Narben und Krusten rund um die Stirn und den Nacken. Es ist eine schmerzhafte Prozedur, weil die Creme sich tief in die Kopfhaut ätzt. 51 Mal habe ich das gemacht. Das erste Mal mit elf Jahren. Heute weiß ich, dass der Relaxer lebensbedrohliche Beschwerden wie Fortpflanzungsstörungen, Herzerkrankungen, verschiedene Formen von Krebs, Myome und eine früher eintretende Pubertät hervorrufen kann. Chemisch-geglättete Haare waren schmerzhaft, schädlich, aufwendig und das Resultat nicht besonders hübsch. Warum tat ich all das?

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