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Straßenszene in Bogor, gelegen im sogenannten Globalen Süden: Die 60 Kilometer entfernt von Jakarta gelegene indonesische Stadt zählt knapp eine Million Einwohner.

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Tagesspiegel Plus

Antisemitismus auf der Documenta fifteen: Ist der Globale Süden nur eine ideologische Chiffre?

Im Weltbild des schlichten Postkolonialismus kommen „die Juden“ und „Israel“ am schlechtesten weg. Wie kann das sein?

Ein Essay von Caroline Fetscher

Diese Worte der indonesischen Künstlergruppe Taring Padi sollten eine Entschuldigung für ihr eindeutig antisemitisches Tableau „People’s Justice“ sein: „Alle auf dem Banner abgebildeten Figuren nehmen Bezug auf eine im politischen Kontext Indonesiens verbreitete Symbolik.“ Eben erst war das Werk zur Documenta fifteen am Kasseler Friedrichsplatz aufgehängt worden. Im Gewimmel der Figuren auf einem riesigen Banner ist ein Mensch mit Schweineschnauze dargestellt, einen Davidstern auf der Brust und einen Helm auf dem Kopf mit dem Wort „Mossad“ vorne drauf. Außerdem trägt dort die verzerrte Figur eines Juden mit Schläfenlocken einen Hut mit SS-Runen. Nach vehementen Protesten wurde „People’s Justice“ zunächst am Montag verhüllt und am Dienstagabend dann abgehängt.

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