Berlinale sieht sich auf Erfolgsweg: Besucherzahlen auf ähnlich hohem Niveau wie vor der Pandemie

Die Tickets sind oft Sekunden nach der Freischaltung am Morgen schon weg. Auch den Tagesspiegel erreichen Klagen von Berlinale-Fans über die rasend schnell ausverkauften Vorstellungen. Ganz offenbar sind nicht nur die Filme im Wettbewerb der 74. Berlinale und in den häufig mit Stars besetzten Special-Beiträgen begehrt, sondern auch die Titel der Nebenprogramme. Eigenwillige, oft hybride Filmerzählungen in Encounters, Special-Interest-Angebote im Panorama, Avantgarde im Forum – alles bestens besucht.

Nun belegen erste Zahlen den diesjährigen Run auf die Festival-Tickets. Bis Mittwochmorgen, den 21. Februar, wurden bereits 271.500 Tickets verkauft, teilte die Berlinale mit. Das sind 4500 Tickets mehr als zum entsprechenden Zeitpunkt der Berlinale 2023. Die Auslastung liegt genau wie im Vorjahr im Schnitt bei 90 Prozent, in Einzelfällen sogar bei 100 Prozent.

Im vergangenen Jahr waren insgesamt rund 320 000 Tickets an das Publikum verkauft worden. Die Aussichten stehen gut, dass die Zahl getoppt wird, wenn die 74. Berlinale – die letzte unter Leitung von Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian – am Sonntag mit dem Publiumstag zu Ende geht.

Schon jetzt steht jedenfalls fest, dass die Berlinale wieder an ihre Zahlen aus der Zeit vor der Pandemie anknüpfen kann. Die letzten regulären Filmfestspiele hatten unmittelbar vor dem ersten großen Lockdown 2020 stattgefunden, 2021 und 2022 wurde sie dann unter erheblichen Restriktionen organisiert, mit deutlich reduziertem Publikumszugang.

Die Berlinale erweist sich damit als robuster als die deutschen Filmtheater im Kinoalltag. Die kurz vor dem Festival veröffentlichte Bilanz der Filmförderanstalt für das Jahr 2023 sieht die Kinos zwar im Aufwind. Aber sie verzeichnen nach wie vor knapp 20 Prozent weniger Zuschauer als vor der Pandemie.