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Bob Dylan bei einem Konzert 2004. Foto: Reuters

© REUTERS/Robert Galbraith

Bob Dylans seltsame Entschuldigung: Eine Maschine hat sein neues Buch signiert

Von wegen Originalunterschrift: Fans hatten 599 Dollar bezahlt für eine spezielle Ausgabe der „Philosophy of Modern Song“

Wenn es nicht so traurig wäre, würde man freudig den Kopf schütteln: Bob Dylan hat gesprochen. Der große Schweiger, der 2016 nicht einmal nach Stockholm gekommen war, um sich den Literaturnobelpreis persönlich abzuholen, äußert sich in eigener Sache. Das hat er stets vermieden.

Nun geht es nicht um seine politische Einstellung, um die Bedeutung eines Songs, um sein Privatleben oder was die Öffentlichkeit sonst von einer Berühmtheit meint erfahren zu müssen. Bob Dylans Diskretion war legendär. Jetzt Nicht mehr.

Er hatte Schwindelanfälle

900 „handsignierte“ Sonderexemplare seines Buchs über die Musikkultur des 20. Jahrhunderts, „The Philosophy of Modern Song“ wurden für 599 Dollar pro Stück verkauft. Dabei arbeiteten Dylan und sein Verlag Simon & Schuster mit falschen Angaben. Die Unterschriften stammen von einer Signiermaschine, einem „autopen“. Die deutsche Ausgabe ist bei C. H. Beck erschienen („Philosophie des modernen Songs“). Dylan schreibt in 66 Kapiteln über die Stücke, die für ihn wegweisend sind.

Simon & Schuster bietet an, enttäuschten Fans das Geld zurückzuzahlen, mit einer Entschuldigung des renommierten Verlags. Dass auch der 81-jährige Bob Dylan selbst sich zu dem peinlichen Fall erklärt, gleicht einer Sensation. Es tue ihm leid, er habe gesundheitliche Probleme gehabt und sei nicht in der Lage gewesen, die Bücher eigenhändig zu signieren. Schwindelanfälle hätten ihn geplagt, die Pandemie habe auch nicht geholfen.

Offenbar sind auch seine Bilder davon betroffen, die über eine Galerie verkauft werden. Ein seltsamer Fall von Schwindel: Um Cash kann es wohl nicht gehen. Vor nicht allzu langer Zeit hat Dylan seine Songrechte für 300 Millionen Dollar verkauft.

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