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Eine Szene aus „Völlig meschugge?!“

© Carlsen

Auszeichnung für Andreas Steinhöfel und Melanie Garanin: Kinderbuchpreis für Comic „Völlig meschugge?!“

Der Comic „Völlig meschugge?!“ erzählt vom Kampf gegen Rassismus und Vorurteile. Dafür wurde das Buch jetzt von der Bischofskonferenz ausgezeichnet.

Ein Buch über rassistische Vorurteile und deren Entkräftung erhält an diesem Donnerstag in Erfurt den diesjährigen Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis. Die Graphic Novel „Völlig meschugge?!“ (Carlsen, 288 S., 20 €) von Autor Andreas Steinhöfel und Grafikerin Melanie Garanin zeige eindrucksvoll, wie junge Menschen voneinander lernen könnten, erklärte die Deutsche Bischofskonferenz in Bonn.

„Meschugge“ ist ein Begriff aus dem Jiddischen, der sich im Deutschen als Bezeichnung für „verrückt, nicht bei Verstand sein“ etabliert hat.

Das Buch stellt drei befreundete Jugendliche in den Vordergrund, Charly, Benny und Hamid. Nach dem Tod seines Großvaters kommt der jüdische Benny mit einer Kette mit Davidstern in die Schule, um so seine Erinnerung und Verbundenheit auszudrücken.

Belastungsprobe für eine Freundschaft

Das löst Konflikte aus, die sich auch in rassistischen Handlungen ausdrücken, von denen sich auch der muslimische Hamid beeinflussen lässt. Die Veganerin und Umweltschützerin Charly glaubt weiterhin an die Freundschaft zwischen den dreien und tritt als Vermittlerin auf.

Das Preisbuch sei eine Freundschaftsgeschichte, die zeige, „wie schnell tradierte Vorurteile von Kindern und Jugendlichen übernommen werden und unbedingt Begleitung und Einordnung bedürfen“, so der Jury-Vorsitzende, Weihbischof Robert Brahm. Das Preisgericht empfiehlt das Buch für Kinder und Jugendliche ab zehn Jahren.

Eine weitere Szene aus „Völlig meschugge?!“.

© Carlsen

Das Buch ist zudem Ergebnis einer von der katholischen Filmproduktionsfirma Tellux für das ZDF produzierten, gleichnamigen Kinderserie. Auch für diese hat unter anderem Steinhöfel das Drehbuch geschrieben.

Steinhöfel (61) schreibt Kinder- und Jugendbücher sowie Drehbücher und ist als Übersetzer tätig. Den Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis erhielt er bereits 2009 für seinen Kinderroman „Rico, Oskar und die Tieferschatten“.

Zu seinen bekanntesten Werken gehört auch das Buch „Paul Vier und die Schröders“ (1992), das zur Standardlektüre in deutschen Schulen zählt. Als Drehbuchautor schrieb Steinhöfel unter anderem etwa 40 Folgen des Käpt’n Blaubär Club und mehrere Folgen der Kinderserien „Urmel aus dem Eis“ und „Löwenzahn“.

Garanin (51) ist Illustratorin, Kinderbuchautorin und Comiczeichnerin. Sie hat Bücher für Kinder im Vorschul- bzw. Erstlesealter veröffentlicht, die sie selbst illustriert hat. Darüber hinaus hat sie zahlreiche Kinderbuchtitel anderer Autoren bebildert.

Der diesjährige Gewinner wurden aus 177 Titeln ausgewählt, die von 67 Verlagen eingereicht wurden. Der Katholische Kinder- und Jugendbuchpreis wird jährlich von einer Jury unter Beteiligung der Deutschen Bischofskonferenz vergeben und ist mit 5.000 Euro dotiert. (KNA)

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