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Das Titelbild von „Asterix und Kleopatra“ in der Originalfassung.

© Millon

Covermotiv von „Asterix und Kleopatra“: Umstrittene Comiczeichnung findet keinen Käufer

Nach dem Streit um die Herkunft einer wertvollen Originalzeichnung endete die Auktion des Kunstwerks am Sonntag ohne Ergebnis. Mögliche Käufer wurden offenbar abgeschreckt.

Die von einer Kontroverse begleitete geplante Versteigerung einer wertvollen Originalzeichnung für ein „Asterix“-Titelbild ist am Sonntag gescheitert.

Das belgische Auktionshaus Millon hatte trotz des juristischen Einspruchs der Tochter von Albert Uderzo an dem geplanten Verkauf der 60 Jahre alten Zeichnung für das Titelbild des Albums „Asterix und Kleopatra“ festgehalten. Das Kunstwerk fand jedoch nach der gerichtlichen Anfechtung durch Sylvie Uderzo keinen Käufer. Das berichten mehrere französische und belgische Medien.

Das 32 mal 17 Zentimeter große Werk „hätte wahrscheinlich zwischen 400.000 und 500.000 Euro erzielen können, doch es wurde kein Gebot abgegeben, sodass es schließlich nicht verkauft wurde“, meldete die Zeitung „Le Monde“. Der Generaldirektor des Auktionshauses Millon sagte demzufolge, dass mögliche Käufer offenbar durch die Klage der Tochter des 2020 verstorbenen französischen Zeichners abgeschreckt worden seien. 

Das Titelbild von „Asterix und Kleopatra“ in der später leicht überarbeiteten Fassung, hier von der aktuellen deutschen Ausgabe des Albums.
Das Titelbild von „Asterix und Kleopatra“ in der später leicht überarbeiteten Fassung, hier von der aktuellen deutschen Ausgabe des Albums.

© Egmont Ehapa

Gegenstand des Streits ist das Original-Titelbild des Comics „Asterix und Kleopatra“, eine Gouache-Zeichnung aus dem Jahr 1963. Verkäufer ist der Sohn des langjährigen Besitzers, der es laut dem Auktionshaus vor mehr als 50 Jahren von Uderzo selbst geschenkt bekommen haben soll.

Uderzos Tochter Sylvie zweifelt die Angaben an. Nach Angaben ihrer Anwältin Orly Rezlan wollte sie mit ihrer Klage gegen die Versteigerung mehr Zeit bekommen, „um die Umstände des Besitzes der Zeichnung zu klären“. Die erfolglose Klage lautete demnach auf unrechtmäßiger Besitz oder Diebstahl.

Sylvie Uderzos Anwältin hatte vor der geplanten Versteigerung davor gewarnt, dass jeder Käufer der Originalzeichnung wegen Hehlerei belangt werden könnte. Dies wurde zwar von dem Auktionshaus zurückgewiesen, dürfte aber potenzielle Interessenten irritiert haben, wie sicher diese Art der Geldanlage ist.

Uderzo hatte für das Titelbild das Filmplakat zum Hollywood-Streifen „Kleopatra“ mit Elizabeth Taylor parodiert, des damals teuersten Films aller Zeiten. Das Auktionshaus schätzt den Wert der Zeichnung auf 400.000 bis 500.000 Euro. Der bisherige Auktionsrekord für eine Asterix-Zeichnung liegt bei gut 1,4 Millionen Euro für das Titelbild von „Tour de France“. (AFP, lvt)

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