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Ein kleiner Esel in einer menschgemachten Welt.

© Aneta Gębska

Tagesspiegel Plus

Der etwas andere Weihnachtsfilm: Die Leiden des jungen Esels Eo

Der polnische Regieveteran Jerzy Skolimowski hat ein spätes Meisterwerk über einen störrischen Stehenbleiber und fügsamen Dulder gedreht.

Von Andreas Busche

Dieser Blick lässt einen unwillkürlich zusammenzucken. Disproportional groß sind die Augen und so weit am Kopf auseinanderliegend, dass sie keine räumliche Dimension wahrnehmen. Aber durch ihre Größe fungieren die Augen des Esels auch als Projektionsfläche für den Menschen. Man fühlt sich angesprochen, sein Blick berührt die Seele, obwohl der Esel über siebentausend Jahre nur als Nutztier domestiziert wurde. Diese Augen sind für den polnischen Regisseur Jerzy Skolimowski der Schlüssel zu seinem Film „Eo“. „Ihr Ausdruck hat etwas Melancholisches und Ambiguines“, sagt er im Gespräch über Zoom. „Was uns Menschen die Möglichkeit gibt, den Blick des Esels als Kommentar auf unsere Welt zu interpretieren.“

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