Tagesspiegel Plus
Ein Prosit der Gemütlichkeit: Der Abschied vom Eisenbahnabteil
Eine Kulturform verschwindet. In neuen Zügen gibt es nur noch Großraumbereiche. Wie vertragen wir uns dort? Bleibt die Stimmung auf der Strecke?
Von Adrian Schulz
Bahnfahren ist wie Fernsehen, nur älter und besser. Kleine Menschen ziehen vorüber, man ist hin- und hergerissen zwischen der Aussicht und dem Blick auf die Mitreisenden. „Mehr als jede andere Gestaltungsform oder soziale Institution steht die Eisenbahn für die Moderne“, schreibt der Historiker Tony Judt. Die Bahn hat, wie das Fernsehen, den Zwang des Ortes abgeschafft. Und zugleich einen neuen geschaffen, eine neue, temporäre Wohnung: die Bahn selbst.
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