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Sarah Willis und das Orchester in Havanna

© Foto: Monika Rittershaus

Havana Lyceum Orchestra in Berlin: Es darf getanzt werden

Sarah Willis, die Hornistin der Berliner Philharmoniker, spielt mit jungen Musikerinnen und Musikern aus Kuba im Kammermusiksaal der Philharmonie

Von Laura Luckenbach

Ein tanzendes Publikum erlebt der klassische Konzertbesucher eher selten im Kammermusiksaal. Doch während ihre Kolleg:innen von den Berliner Philharmonikern nebenan im großen Saal ein traditionelles Mozart-Programm absolvieren, mischt Hornistin Sarah Willis den Komponisten mit Mambo, zusammen mit dem Havana Lyceum Orchestra. Passend zum spätsommerlichen Wetter am Samstag leuchtet die kubanische Lebensfreude - und springt schnell auf die Zuhörerinnen und Zuhörer über.

Die jungen Musiker:innen spielen nicht nur hervorragend, sondern tanzen förmlich ihre Musik: Da ist es selbstverständlich, dass im Stehen musiziert wird, um sich bewegen zu können. Auch im Publikum sieht man immer wieder ein beschwingtes Mitwippen, zwischen den einzelnen Sätzen brandet begeisterter Applaus auf.

Sarah Willis berichtet begeistert von dem Projekt

In die Kadenz bei Mozarts 3. Hornkonzert flicht Sarah Willis kubanische Rhythmen ein, bis Dirigent José Antonio Méndez Padrón sie mit einem Augenzwinkern wieder an die Partitur erinnert. Mit dem „Rondo alla Mambo“ beweisen die Musizierenden anschließend, wie gut Mozarts Hornkonzert und Mambo zusammenpassen. Sarah Willis ist die Begeisterung für ihr Projekt anzumerken, in ihren Moderationen berichtet sie lebhaft von der Zusammenarbeit mit ihren musikalischen Freunden in Havanna.

Bei sechs jungen Komponisten aus den Reihen des Orchesters hat sie zudem das erste kubanische Hornkonzert in Auftrag gegeben. Aus diesen „Cuban Dances“ erklingen zwei Sätze, die die Verbundenheit der Hornistin mit den Musiker:innen widerspiegeln. Sie tritt aus dem Publikum heraus auf, steht dann am Klavier und verschmilzt schließlich mit dem ganzen Ensemble zu einer musizierenden und tanzenden Einheit.

Dass in Kuba Musik und Bewegung eng zusammengehören, wird an diesem Abend überdeutlich. Bei der Zugabe steht schließlich der ganze Saal, und auch auf der Bühne werden manche der Instrumente beiseitegelegt und Mitspieler:innen zum Tanz aufgefordert. Anschließend zieht das Orchester musizierend ins Foyer um, wo weitergefeiert wird

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