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Anna Netrebko auf der Bühne.

© dpa

Sorge um den Sängernachwuchs: Können Sie Wagner?

Guten Sängernachwuchs zu finden, ist gar nicht so leicht. Denn die heutigen Gesangsstudenten müssen nicht nur gut singen, sondern auch noch gut aussehen und sich noch besser vermarkten.

Es ist so eine Sache mit den Jubiläen: Zwar wirken sie verkaufsträchtig, aber irgendwann gehen einem die Jubilare auf die Nerven. Wagner und Verdi laufen sowieso immer, in diesem Jahr werden sie 200, und so knattert seit Monaten die Marketingmaschine. Dabei ist es immer schwerer, guten Nachwuchs zu finden: Der Zusammenbruch des Ensemblesystems sorgte dafür, dass gute Stimmen schnell alles überall singen sollen. Und die zweite und dritte Garde wird an kleinen Häusern verbraucht. Alle eint: Sie bekommen keine Zeit, sich zu der – vor allem menschlichen – Reife zu entwickeln, die man gerade für Wagner- und Verdi-Rollen braucht. Und dicke dralle Drohnen sollen es im Regietheaterzeitalter auch nicht mehr sein. Das Problem ist kein neues, hat doch Verdi schon 1875 an seinen Verleger geschrieben, dass es weder Sängern noch Dirigenten je gelungen sei, „alle von mir beabsichtigten Effekte herauszubringen“.

Heutige Gesangsstudenten haben damit ihre liebe Not: Sie müssen gut singen, gut aussehen und sich gut vermarkten. Die Musikhochschule „Hanns Eisler“ lässt den Nachwuchs Verdi- und Wagner-Arien singen. Dirigierprofessor Christian Ehwald leitet das Hochschulorchester.

Konzerthaus Berlin, Mo 4.11., 20 Uhr, 10 €, erm. 6 €

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