zum Hauptinhalt
22.06.2019, Berlin: Till Lindemann, Frontsänger von Rammstein, tritt beim Konzert im Olympiastadion auf (Archivbild).

© dpa/Christoph Soeder

„Würde alles vor Gericht wiederholen“: Youtuberin bekräftigt Vorwürfe gegen Rammstein-Sänger Lindemann

Kayla Shyx zeigt sich überwältigt von der Resonanz, die ihr Video zu ihren Erfahrungen mit Rammstein ausgelöst hat. Dass jetzt ermittelt wird, findet sie richtig.

Etwa fünfeinhalb Millionen Aufrufe hat das Video bereits, in dem sich die YouTuberin Kayla Shyx als „eine von ,Till’s Girls’“ outet. Vor zwei Wochen hatte sie das Video veröffentlicht und ihre Erfahrungen aus dem Backstagebereich der Band Rammstein beschrieben.

In einem weiteren Video zeigt sich Kayla Shyx nun überwältigt. Mit der enormen Reichweite, die ihr Video erzielt hat, sei sie maßlos überfordert. „Ich habe mies angefangen zu heulen.“ Trotzdem stehe sie hinter ihren Aussagen und Vorwürfen. „Ich würde alles so vor Gericht wiederholen“, sagt die Youtuberin.

In ihrem ersten Video berichtete Shyx, von ihren eigenen Erfahrungen auf einem Rammstein-Konzert. Demnach sei sie auf eine Aftershow-Party eingeladen worden, auf der sie ihr Handy abgeben sollte. Einige Frauen, die sich schon in der Location aufhielten, hätten demnach sichtlich benommen gewirkt.

Eine weitere Frau habe der Youtuberin erzählt, dass sie bereits auf der Pre-Party vor dem Konzert war, und sich Lindemann dort eine Frau zum Oralverkehr ausgesucht habe. „Ich muss hier sofort raus“, schilderte Shyx ihre Reaktion.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Seit einigen Wochen erheben mehrere Frauen – teilweise anonym – Vorwürfe gegen Rammstein-Frontmann Till Lindemann und dessen Crew. Sie schilderten Situationen, die sie teils als beängstigend empfunden hätten.

Junge Frauen seien während Konzerten ausgewählt und gefragt worden, ob sie zur Aftershowparty kommen wollten. Dabei soll es nach Schilderungen einiger Frauen auch zu sexuellen Handlungen gekommen sein. Als Erstes hatte sich die Irin Shelby Lynn an die Öffentlichkeit gewandt. Lindemann und Rammstein bestreiten die Vorwürfe.

Nach ihrem ersten Video habe sie zunächst Abstand gebraucht und sei nicht online gewesen, erzählt Kayla Shyx in ihrem neuen Video. Viele Medien und Frauen hätten durch „Einschüchterungsarbeit“ und „Unterlassungsschreiben“ von Lindemanns Anwälten von weiteren Äußerungen Abstand genommen.

Sie selber lasse sich von Einschüchterungsversuchen nicht beeindrucken. „Ich weiß, dass ich die Wahrheit gesagt habe“, sagt die Youtuberin. „Ich weiß nicht, was jetzt auf mich zukommt, weil ich die Wahrheit erzählt habe. Ich weiß nicht, was auf mich zukommt, weil ich erzählt habe, was ich erlebt habe. Es ist mir auch (...) scheißegal.“

Seit kurzem ermittelt auch die Berliner Staatsanwaltschaft gegen Lindemann. „Das ist wirklich richtig groß, dass jetzt offizielle Ermittlungen laufen“, meint Kayla Shyx. „Für mich persönlich besteht kein Zweifel, dass ermittelt werden muss.“ Ansonsten hätte ein „Aussitzen“ der Vorwürfe gedroht. (Tsp mit dpa)

Ergänzung: Mittlerweile wurde das im Text erwähnte Ermittlungsverfahren von der Staatsanwaltschaft mangels hinreichenden Tatverdachtes nach § 170 Abs. 2 StPO eingestellt.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false