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Wieder da: die Schüler:innen. Corona war gestern. Aber es kann morgen wieder passieren.,

© dpa/Christoph Soeder

Der verdrängte Skandal: Corona muss zur Schule der Nation werden

Das nächste Virus kommt bestimmt. Doch die Parteien drücken um sich eine Aufarbeitung der Fehler in der Pandemie. Vor allem die FDP wäre gefordert.

Ein Zwischenruf von Stephan-Andreas Casdorff

Ach ja, und das auch noch: ein Skandal. Einer, der verdrängt wird. Einer um Corona - wenn nichts geschieht. Nichts zur Vorsorge.

Genau, Corona. Das Virus gibt es weiter als Herausforderung. Es hat die Gesellschaft durchgeschüttelt. Und die muss sich jetzt sammeln - nicht zuletzt für die nächsten, die kommenden Generationen.

Wir reden von den Schüler:innen. Fast ein halbes Jahr blieben die Schulen während der Pandemie ganz oder teilweise geschlossen. Erhebungen sagen: Aufs Ganze gesehen wurde in der Zeit am Tag fast vier Stunden weniger gelernt.

72
Minuten länger waren die Jugendlichen in Corona-Zeiten täglich im Netz.

Die Nutzung von Internet, Handy und Computer ist dagegen um 72 Minuten auf mehr als fünf Stunden pro Tag gestiegen. Darin firm zu werden, ersetzt nur nicht, den Lernstoff zu beherrschen.

Und dann der Blick aufs Schulbarometer. Der zeigt: Jeder dritte Schüler wies im Sommer 2021/22 deutliche Lernrückstände auf. Danach auch.

Zahlen, schwarz auf weiß. Von Tag zu Tag weiß man mehr. Da muss viel nachgearbeitet werden.

Wenn das alles kein Grund zu entschiedenem Handeln ist - rückblickend und vorausschauend. Zumal Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, der zu den großen Corona-Warnern zählt, auch schon länger erklärt hat, dass die Schulschließungen ein Fehler waren.

Lernen für zukünftige Generationen - eine schöne Aufgabe

Deshalb sind nun besonders die aufgerufen, die damals von einem Skandal geredet haben. Sie müssten sich um so mehr herausgefordert fühlen, ein besseren Weg aufzuzeigen. Apropos: Was macht eigentlich die FDP?

Lernen für die zukünftigen Generationen - eine schöne Aufgabe für die freidemokratische Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger. Ihre Partei hat besonders laut geklagt. Vergessen ist das nicht.

Bildungspolitik ist Ländersache. Aber aus Krisen müssen Bund und Länder gemeinsam lernen. Die Bundesministerin kann mit ihren Länderkolleg:innen einen regelrechten Pandemieschulplan erstellen. Zur Vorsorge.

Also was geschieht, wenn nichts geschieht? Dann, logisch, taumelt die Gesellschaft auch durch die nächste Viruskrise. Und die kommt bestimmt.

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