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Lösungen gegen Fachkräftemangel: Ohne Frauen geht es nicht!

Frauen sind die Fachkräfte, die so dringend gebraucht werden: Rahmenbedingungen und Arbeitszeitmodelle müssen sich deshalb an den Wünschen und Möglichkeiten von Frauen orientieren.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Ständig ist die Rede vom Fachkräftemangel, der schwierig zu beheben sei. Nun, ohne Frauen geht es nicht! Seit Jahren ist klar: Frauen sind die Fachkräfte, die so dringend gebraucht werden.

Deshalb ist es jetzt aber wirklich höchste Zeit, dass sich die Rahmenbedingungen und Arbeitszeitmodelle an den Wünschen und Möglichkeiten von Frauen orientieren – und nicht umgekehrt. Dazu gehören passende Aufstiegs- und Karrierewege ebenso wie eine bessere Kinderbetreuung.

Die Politik verspricht das schon lange. Wie aktuelle Analysen des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung zeigen, wünschen sich Mütter ein höheres Arbeitszeitvolumen und mehr Flexibilität.

Ein Auftrag für Arbeitgeber und, wo nötig, Gesetzgeber. Es geht nach wie vor um Bedingungen, die die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Frauen und Männer gleichermaßen ermöglichen.

Frauen können sich vorstellen, bei zweijährigen Kindern etwa 18 Stunden zu arbeiten, und das steigt bis zum 18. Lebensjahr des Kindes kontinuierlich auf mehr als 35 Stunden.

„Hier liegt ein Potential, das bei Weitem noch nicht ausgeschöpft ist und sowohl für die Frauen als auch für die Unternehmen von großem Vorteil wäre“, sagt Maria Loheide, Sozialvorständin der Diakonie.

Frauen sind gut qualifizierte Fachkräfte. Die Entscheidung für Kinder soll und darf für sie keinen Nachteil bedeuten.

So verdienten Frauen im Jahr 2022 durchschnittlich 18 Prozent weniger pro Stunde als Männer. Das ist ein erheblicher Lohnunterschied, der laut Studien zwangsläufig zu einer ungerechten Aufteilung von Sorge- und Erwerbsarbeit in Familien führt.

Weitere Hindernisse sind die prekäre Entlohnung von Mini- und Teilzeitjobs und unflexible Arbeitszeitmodelle. Die sind besonders für alleinerziehende Frauen ein Armutsrisiko.

„Angesichts des dringenden Fachkräftebedarfs ist das ein Skandal“, rügt Loheide. Zu Recht. Denn den Mangel zu beheben gelingt dann schneller, wenn Frauen gleichberechtigt am Arbeitsmarkt teilhaben können.

Aber das ist, wozu der Tag nach dem Frauentag mahnt: Jetzt muss gehandelt werden. Von heute an. Zwar lässt sich eine Entwicklung zum Besseren am Führungskräfteverhältnis der bis 40-Jährigen beobachten. Und die Generation der Babyboomer geht in Rente. Doch in zehn Jahren müssen Frauen entsprechend ihrem Bevölkerungsanteil in der Führung vertreten sein. Ohne sie geht sonst gar nichts mehr.

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