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Jeden Montag findet in Potsdams Innenstadt so eine Demo statt, hier eine Aufnahme vom 17. Oktober 2022.

© Andreas Klaer

„Nicht für ein anderes Land frieren“: Mehr als 150 Menschen bei Demo in Potsdam

Landesweit gingen am Montagabend rund 8000 Menschen gegen die Corona-Regeln und Militärhilfe für die Ukraine auf die Straße - etwas mehr als in der Vorwoche.

Mehr als 150 Menschen haben bei einem lautstarken Protestspaziergang durch die Potsdamer Innenstadt gegen sämtliche Corona-Regeln und „für ein Ende aller Maßnahmen zur Kriegsunterstützung“ demonstriert. Der angemeldete Aufzug begann am Montagabend um 18 Uhr am Brandenburger Tor und führte durch diverse Straßen in der Innenstadt.

Einer der Organisatoren demonstrierte auch schon gegen eine Corona-Impfpflicht

Anmelder Gunnar Gast, der vor Monaten bereits Demos gegen eine Corona-Impflicht mitorganisiert hatte, behauptete in einer kurzen Rede vor dem Aufzug unter anderem, das System in Deutschland werde zunehmend totalitär. Die Regierung wolle eine Atmosphäre der Angst zementieren – sei es Angst vor Viren oder vor der Kälte. „Und sorry, ich sehe es nicht ein, für ein anderes Land zu frieren“, meinte er mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Erst müsse man gucken, dass es dem eigenen Land gut gehe, erklärte er.

Ein Recherchekollektiv aus der linken Szene in Potsdam hatte Gast schon im vergangenen April in einem Dossier anhand von Screenshots aus Telegram-Kanälen vorgeworfen, in solchen Netzwerken regelmäßig Verschwörungsmythen zu verbreiten. Bei seiner Ansprache sagte Gast, bei den Montagsdemos gehe es auch um eine Vernetzung der Unterstützung: „Wir müssen uns eine Basis der Solidarität schaffen“, weil die Zeiten immer bitterer und härter würden, so Gast. Die „Schwurbler und Aluhut-Träger“ hätten mit fast allen ihren Warnungen vor Corona-Impfungen und anderem Recht behalten, rief er unter Befall.

Landesweit gingen laut Polizei am Montag rund 8000 Menschen mit Bezug auf die Corona-Politik, den Ukrainekrieg sowie die Klima- und Energiepolitik auf die Straße, teilte die Polizei am Dienstag mit. Mit etwa 800 Teilnehmern wurde die größte Demonstration in Frankfurt (Oder) registriert - insofern verharren die Zahlen in Potsdam auf niedrigem Niveau.

In der Vorwoche hatte die Polizei landesweit 6300 Menschen gezählt, vor zwei Wochen waren es demnach 9000 Demonstranten und vor drei Wochen rund 10.000 Protestierer. (mit dpa)

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