Tagesspiegel Plus
Parteikultur der SPD: Der Fluch der Funktionäre
Immer weniger SPD-Kandidaten ziehen direkt in den Bundestag ein. Landesparteitage vergeben Listenplätze. Entfernt sich die Partei so von den Bürgern?
Von Hans Monath
Es war die goldene Zeit der Sozialdemokratie, und Joachim Poß war so etwas wie ihr Sonnenkönig in dieser Ära. 37 Jahre lang gehörte der Sozialdemokrat nach 1980 dem Bundestag an, stets direkt gewählt in Gelsenkirchen. Immer wieder überzeugte der Finanzfachmann aus Nordrhein-Westfalen über die Hälfte der Wähler. Bei der Bundestagswahl 2005 holte er 59,7 Prozent der Erststimmen, vier Jahre später waren es 54,3 Prozent - ein Rekord, denn kein anderer SPD-Kandidat schaffte damals mehr.
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