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Zeit für das Kind, Pause im Job – das ist der Sinn des Elterngeldes.

© imago/photothek

Einsparungen beim Elterngeld: Paus rechnet mit 60.000 betroffenen Familien

Besonders gut verdienende Paare sollen die staatliche Unterstützung nicht mehr erhalten. Das plant die Familienministerin. Vom Koalitionspartner FDP kommt Kritik.

Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) hat Medienberichte bestätigt, wonach sie Einsparungen beim Elterngeld zulasten besonders gut verdienender Paare plant. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) kritisierte das Vorhaben.

Paus sagte dem Sender RTL/ntv am Dienstag: „Die Grenze der Einkommen für diejenigen, die Elterngeld beziehen können, wird abgesenkt auf 150.000 Euro zu versteuerndes Jahreseinkommen.“

Die Grünen-Politikerin begründete den Schritt mit den für den Bundeshaushalt 2024 geforderten Einsparungen, die alle Ressorts erbringen müssten.

Der Kreis der Bezieher wird eingeschränkt

Sie habe sich entschieden, nicht die Leistung selbst zu kürzen, sondern den Kreis der Bezieher einzuschränken. Rund 60.000 Familien hätten vermutlich keinen Anspruch mehr auf Elterngeld, erklärte Paus. Sie bedaure dies. Es sei ihr aber wichtig gewesen, die Leistung ungekürzt zu erhalten für diejenigen, die das Elterngeld bräuchten.

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Für die Gleichstellung von Frauen sei das indes „kein Glanzstück“, räumte Paus ein. Das Elterngeld soll unter anderem dafür sorgen, dass junge, berufstätige Eltern sich die Erziehungsarbeit besser aufteilen können.

Lindner reagierte auf Twitter mit der Äußerung: „Wenn die zuständige Kollegin selbst von der Änderung beim Elterngeld nicht überzeugt ist, dann kann und sollte sie ihren Konsolidierungsbeitrag in anderer Weise erbringen.“

An diesem Mittwoch will das Bundeskabinett den Haushalt für 2024 beschließen sowie die Finanzplanung des Bundes für die kommenden Jahre. Lindner hatte den Ministerien dafür Sparvorgaben gemacht.

Elterngeld bekommen Paare nach der Geburt eines Kindes, wenn sie im Job pausieren, bis zu einem Brutto-Jahreseinkommen von 300.000 Euro. Die Einkommensgrenze für Alleinerziehende liegt bei 250.000 Euro.

Bis zu 1800 Euro im Monat werden ausgezahlt

Ausgezahlt werden bis zu 1800 Euro im Monat, der niedrigste Elterngeldbetrag sind 300 Euro für Mütter und Väter, die vor der Geburt des Kindes kein oder ein sehr geringes Einkommen hatten.

Grundregel ist, dass als Elterngeld 65 Prozent des vorherigen Nettoeinkommens gezahlt werden. Wenn beide Elternteile im Job pausieren, verlängert sich die Elterngeldzeit.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) haben im vergangenen Jahr knapp 1,4 Millionen Frauen und 482.000 Männer in Deutschland Elterngeld erhalten.

Mit insgesamt gut 1,8 Millionen Bezieherinnen und Beziehern seien dies rund 22.700 Personen oder 1,2 Prozent weniger als im Jahr 2021 gewesen. Wie Destatis weiter mitteilte, hat sich die Zahl der Männer mit Elterngeldbezug im Vorjahresvergleich um 10.000 oder 2,1 Prozent erhöht. (epd/Tsp)

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