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Stephan Weil bei der Stimmabgabe zur Landtagswahl 2022 im Wahllokal.

© Imago/Future Image / IMAGO/Ulrich Stamm

Update

Knappes Rennen von SPD und CDU erwartet: Weniger Wähler als vor fünf Jahren in Wahllokalen in Niedersachsen

Ministerpräsident Stephan Weil strebt eine dritte Amtszeit an. Knapp 6,1 Millionen Wählerinnen und Wähler sind zur Stimmabgabe aufgerufen.

Bei der Landtagswahl in Niedersachsen haben am Sonntag bis zum Mittag etwas weniger Wählerinnen und Wähler ihre Stimme abgegeben als 2017. Um 12.30 Uhr lag die Beteiligung bei 24,59 Prozent, wie die Landeswahlleitung am Sonntag mitteilte. Fünf Jahre zuvor hatte der Wert bei 26,91 Prozent gelegen. Briefwähler, von denen dieses Jahr sehr viele erwartet werden, sind in dem Zwischenstand noch nicht berücksichtigt. Bei der Wahl 2017 lag die Beteiligung am Ende bei 63,1 Prozent, nach 59,4 Prozent im Jahr 2013. Der bisher höchste Wert waren 84,4 Prozent im Jahr 1974, der niedrigste wurde 2008 mit 57,1 Prozent festgestellt.

Derzeit regiert in Hannover eine große Koalition aus SPD und CDU. Deren Spitzenkandidaten, Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) und sein Stellvertreter Bernd Althusmann (CDU), gaben am späten Vormittag ihre Stimme ab. Weil wählte in Hannover, Althusmann in Südergellersen bei Lüneburg. Beide wurden von ihren jeweiligen Ehefrauen begleitet.

Rund 6,1 Millionen Niedersachsen sind aufgerufen, einen neuen Landtag zu wählen. Die Wahllokale sind seit 8 Uhr geöffnet, bis 18 Uhr ist die Stimmabgabe möglich. Derzeit regieren SPD und CDU in einer großen Koalition mit Ministerpräsident Stephan Weil an der Spitze.

Der SPD-Politiker strebt eine dritte Amtszeit an, hofft dabei allerdings auf eine Neuauflage von Rot-Grün. Ein solches Bündnis hatte Weil schon von 2013 bis 2017 angeführt. CDU-Spitzenkandidat Bernd Althusmann, derzeit Wirtschaftsminister, schließt hingegen auch eine erneute große Koalition nicht aus.

In den jüngsten Umfragen lag die SPD (31 bis 32 Prozent) knapp vor der CDU (27 bis 30 Prozent), gefolgt von den Grünen (16 bis 19 Prozent). Die AfD (9 bis 11 Prozent) könnte sich auf ein zweistelliges Ergebnis verbessern, die FDP (5 Prozent) muss um den Verbleib im Landtag in Hannover zittern. Die Linke (3 bis 4 Prozent) lag knapp unter der Fünf-Prozent-Hürde.

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Das alles bestimmende Thema im Wahlkampf war die Energiekrise, weswegen die Niedersachsen-Wahl auch in Berlin mit großer Spannung beobachtet wird. Insbesondere die CDU hat die Wahl auch zu einer Abstimmung über die Krisenpolitik der Ampelkoalition im Bund erklärt.

Die SPD setzte im Wahlkampf stark auf die hohen Beliebtheitswerte von Regierungschef Weil. In Umfragen zum bevorzugten Ministerpräsidenten - Weil oder Althusmann - lag der SPD-Mann regelmäßig deutlich vor seinem Herausforderer. Auch dank dieses Amtsbonus sind die Umfragewerte der SPD in Niedersachsen deutlich besser als im Bund.

Wenige Tage vor der Wahl musste Weil allerdings einen Dämpfer hinnehmen, als ein Bund-Länder-Gipfel zur Energiekrise unter seinem Vorsitz ohne Ergebnis blieb - Wasser auf die Mühlen der CDU, die der Bundesregierung um Kanzler Olaf Scholz (SPD) vorwirft, keinen klaren Plan zur Bewältigung der Energiesorgen zu verfolgen.

Bei der Landtagswahl 2017 war die SPD (36,9 Prozent) stärkste Kraft geworden, gefolgt von CDU (33,6 Prozent), Grünen (8,7 Prozent), FDP (7,5 Prozent) und AfD (6,2 Prozent). Die Linke hatte den Einzug in den Landtag in Hannover mit 4,6 Prozent knapp verpasst. Die Wahlbeteiligung lag bei 63,1 Prozent.

Offen ist, ob die Sorgen um die steigenden Preise die Wählerinnen und Wähler diesmal besonders motivieren, zur Wahl zu gehen, oder sie eher davon abhalten. Erwartet wird allerdings ein höherer Anteil an Briefwahlstimmen als bei den vergangenen Landtagswahlen. Der Landtag wird für fünf Jahre gewählt. (dpa)

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