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Der ehemalige US-Präsident Donald Trump

© dpa/Michael Conroy

Erneute Präsidentschaftskandidatur?: Trump kündigt „sehr große Mitteilung“ für die kommende Woche an

Der ehemalige US-Präsident will bewusst bis nach den Midterms warten. Bei seinem Auftritt hetzte er seine Anhänger erneut gegen die Parlamentsvorsitzende Pelosi auf.

Der frühere US-Präsident Donald Trump hat angedeutet, dass er kommende Woche eine neue Kandidatur für das Amt bekanntgeben könnte. Bei einem Auftritt im Bundesstaat Ohio kündigte Trump in der Nacht zum Dienstag eine „sehr große Mitteilung“ am 15. November an. Die einwöchige Wartezeit begründete er mit den Worten: „Wir wollen nicht, dass irgendetwas von der Bedeutung des morgigen Tages ablenkt.“

Bei den Midterms an diesem Dienstag werden in den USA das Abgeordnetenhaus, Teile des Senats und Dutzende Gouverneure neu gewählt. Schon seit langem wird darüber spekuliert, dass Trump nach einem Erfolg ihm wohlgesonnener Bewerber seine eigene Kandidatur bei der Präsidentschaftswahl 2024 ankündigen könnte. Am Montag waren Gerüchte gestreut worden, dass dies schon beim Auftritt in Ohio passieren könnte. Am Ende blieb es jedoch bei der Ankündigung des Termins kommende Woche.

Trump wählte als Ort für das in Aussicht gestellte Ereignis am 15. November sein Anwesen Mar-a-Lago in Florida. Bei dem Auftritt am Montag wiederholte er abermals seine Falschbehauptung, dass der heutige Präsident Joe Biden die Wahl gegen ihn im November 2020 nur durch Betrug gewonnen habe.

Trump hetzte seine Anhänger außerdem weiter gegen die Parlamentsvorsitzende Nancy Pelosi auf, auch nachdem deren Ehemann bei einer Attacke im Haus des Paars verletzt wurde. Bei dem Auftritt bezeichnete Trump die 82-Jährige als „Tier“. Er verwies zur Begründung auf die zwei Amtsenthebungsverfahren gegen ihn, die während seiner Präsidentschaft von den Demokraten im Abgeordnetenhaus in Gang gesetzt wurden. Sie scheiterten an den Republikanern im Senat.

Unmittelbar vor Trumps Auftritt sprach Pelosi emotional in ihrem ersten Interview seit der Angriff auf ihren Mann vor gut zehn Tagen. Während Pelosi in Washington war, brach ein Mann nachts in ihr Haus in San Francisco ein. Der Polizei zufolge weckte er ihren ebenfalls 82-jährigen Ehemann Paul und verlangte, die Parlamentsvorsitzende zu sehen.

Als die von Paul Pelosi alarmierte Polizei eintraf, schlug der Mann mit einem Hammer auf ihn ein. In der Folge musste Paul Pelosi wegen eines Schädelbruchs operiert werden. Der Angreifer sagte später aus, er habe Pelosi befragen und ihre Knie zertrümmern wollen. Ihr setze besonders zu, dass ihr Ehemann nicht das eigentliche Ziel der Attacke gewesen sei, „aber er war derjenige, der den Preis bezahlte“, sagte Pelosi dem Fernsehsender CNN.

Pelosi brachte den Angriff in Verbindung mit Trumps Lüge über den ihm angeblich gestohlenen Sieg bei der Präsidentenwahl 2020 und anderen von seinen Anhängern in der Republikanischen Partei verbreiteten Falschinformationen. Schon die Attacke von Trumps Anhängern auf das Kapitol in Washington im Januar 2021 sei davon angetrieben worden. Trump nannte Pelosi jahrelang „Crazy Nancy“ („Verrückte Nancy“).

Pelosi rief die Republikaner auf, sich von Trumps Rhetorik loszulösen. „Wir brauchen eine starke Republikanische Partei in unserem Land“, sagte die Demokratin. Die Republikaner hätten großes für Amerika erreicht - „und sie sollten Stolz darauf sein, anstelle sich dem Kult eines Schurken auszuliefern.“

Bei den Halbzeit-Wahlen droht den Demokraten Umfragen zufolge der Verlust der Mehrheit im Abgeordnetenhaus. Pelosi sagte in dem Interview nicht, ob sie sich in diesem Fall aus der Politik zurückziehen würde - sie räumte aber ein, dass der Angriff auf ihren Mann die Entscheidung darüber beeinflussen würde. Pelosi ist als Vorsitzende des Abgeordnetenhauses die Nummer drei in der politischen Rangfolge in den USA nach Präsident Joe Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris. (dpa, Tsp)

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