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Olaf Scholz besucht die Tiefengeothermie in Potsdam.

© Andreas Klaer

Fachkräftezuwanderungsgesetz: Laut Scholz wird der Fachkräftemangel noch bis zu 30 Jahre andauern

Auf einem Unternehmensbesuch in Thüringen sagte der Bundeskanzler, dass der Fachkräftemangel Deutschland noch auf Jahrzehnte beschäftigten wird. Zuwanderung sei ein Teil der Lösung.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sieht in der Sicherung des Fachkräftebedarfs eine der größten Herausforderungen, denen sich Deutschland in den nächsten Jahrzehnten stellen müsse. Es sei in den kommenden 10, 20, vielleicht sogar 30 Jahren eine Hauptaufgabe, alle Möglichkeiten zu nutzen, damit jeder junge Mensch eine gute Berufsausbildung erhalte, sagte Scholz am Donnerstag bei einem Unternehmensbesuch im thüringischen Waltershausen. Es gehe auch darum, Menschen, die im Berufsleben stehen, weiterzubilden und Fachkräfte aus dem Ausland anzulocken.

Ein Schritt auf diesem Weg sei das Fachkräftezuwanderungsgesetz, das in Kürze in Kraft treten könne. Fehlende Fachkräfte spielten auch bei seinem Besuch der Firma Sealable Solutions GmbH am Donnerstag eine große Rolle. „Das Thema bewegt natürlich alle“, sagte der Kanzler nach Gesprächen mit Mitarbeitern des Unternehmens. Es sei ein Problem, „dass ich lieber habe als andere“, sagte Scholz mit Verweis auf Zeiten mit hoher Arbeitslosigkeit gerade in Ostdeutschland. Er halte die Fachkräftegewinnung für lösbar.

Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger hatte Politik und Behörden in dieser Woche zu mehr Anstrengungen für den Zuzug ausländischer Fachkräfte nach Deutschland aufgefordert. „Das Fachkräftezuwanderungsgesetz ist ein Schritt in die richtige Richtung. Es muss aber noch viel mehr getan werden.“

Der Bundeskanzler wurde von der Belegschaft der Firma in Waltershausen freundlich empfangen. Vor einem Gespräch mit Mitarbeitern gab es Applaus für den Kanzler. Scholz würdigte den Mut der beiden Geschäftsführer und der Mitarbeiter, die Firma aus einem Konzernbereich 2020 herausgelöst und auf eigene Beine gestellt zu haben. „Es ist beeindruckend zu sehen, wie hier gearbeitet wird.“

Die Sealable Solutions GmbH beschäftigt nach eigenen Angaben rund 170 Mitarbeiter und verkauft ihre Produkte in mehr als 50 Ländern. Waltershausen ist ein Standort mit einer mehr als 100-jährigen Tradition der Gummiindustrie. (dpa)

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