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Einem Rheinmetall-Sprecher zufolge könnten 29 Leopard-Panzer vom Typ 2A4 bereits bis Mai bereitstehen.

© imago/nordpool/Riediger

Insgesamt 139 Panzer bis Jahresende in Aussicht: Rheinmetall kann erste Leopard 2 im Frühjahr liefern

Vom Vorgängermodell des Panzers könnten zeitnah 88 weitere Exemplare hinzukommen, so der Rüstungsriese. Konzernchef Papperger rückt derweil eine frühere Aussage zurecht.

Der Rüstungskonzern Rheinmetall könnte der Ukraine nach Angaben eines Sprechers insgesamt 139 Leopard-Panzer der Typen 1 und 2 liefern. Das Unternehmen habe derzeit 29 Leopard 2A4 „für die Ringtausch-Projekte in Arbeit“, sagte der Unternehmenssprecher dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Dienstagsausgaben).

Diese Modelle werde Rheinmetall „im April/Mai 2023 fertig haben“, erklärte der Sprecher weiter. Vom Leopard 1 könne Rheinmetall 88 Fahrzeuge „verfügbar machen“. Zudem verfüge der Konzern noch über 22 weitere Leopard 2A4, deren Instandsetzung ein knappes Jahr dauern würde. „Eine Auslieferung wäre Ende 2023/Anfang 2024 möglich“, fügte der Sprecher hinzu.

Insgesamt geht es also um 139 Leopard-Panzer. Dabei sei die Gemengelage aufgrund der sicherheitspolitischen Rahmenbedingungen, verschiedenen Formen der direkten beziehungsweise indirekten Lieferung sowie der wechselnden Prioritäten bei Aufträgen „sehr volatil“. „Daher ist es zum Beispiel schwer, konkrete Zeiträume für Auslieferungen zu benennen“, betonte der Sprecher.

Konzernchef Armin Papperger erklärte ebenfalls, die für sogenannte Ringtausche mit der Slowakei und Tschechien vorgesehenen Leopard-Kampfpanzer würden im Frühjahr fertig instand gesetzt sein. „Diese Panzer gehören der Bundesregierung. Damit kann sie tun, was sie will“, sagte Papperger dem „Stern“.

Zuletzt war der Druck auf Deutschland gewachsen, Leopard-Panzer an die Ukraine zu liefern. Vor dem Hintergrund dieser Debatte hatte der Rheinmetall-Chef kürzlich Schlagzeilen gemacht mit der Aussage, die Reparatur von Leopard-Panzern aus seinen Beständen dauere „ein knappes Jahr“.

Diese Panzer standen zum Teil zehn Jahre mit offener Luke da, die sind innen verschimmelt.

Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender Rheinmetall AG

Papperger sagte nun, manche Leute hätten dabei „wichtige Dinge falsch verstanden“. Demnach habe er „von den 22 Leopard-Panzern gesprochen, die bei Rheinmetall stehen und Rheinmetall gehören. Da bleibe ich dabei, die werden nicht vor Ende dieses Jahres fertig“, erklärte er. Zum Zustand der Fahrzeuge erläuterte er: „Diese Panzer standen zum Teil zehn Jahre mit offener Luke da, die sind innen verschimmelt.“

Druck auf Bundesregierung steigt

Mehrere EU-Außenminister hatten am Montag bei einem Treffen in Brüssel den Druck auf Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) erhöht, Leopard-Kampfpanzer an die Ukraine zu liefern beziehungsweise mindestens der Lieferung von Leopard-Panzern durch andere Staaten zuzustimmen.

Polen hat bereits angekündigt, bei der Bundesregierung die Genehmigung für die Lieferung eigener Leopard-Kampfpanzer an die Ukraine zu beantragen, notfalls aber auch ohne Zustimmung Deutschlands zu liefern.

Die Bundesregierung hat einen Teil der Militärhilfe für die Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen Russland als Tausch mit östlichen Nato-Partnern organisiert. Diese geben Waffen sowjetischer Bauart an die Ukraine ab und erhalten dafür moderneren Ersatz aus Deutschland.

Im Zuge dieser sogenannten Ringtausche hat Deutschland der Slowakei 15 und Tschechien 14 Leopard-Panzer zugesagt - es handelt sich um überholte Fahrzeuge aus Rheinmetall-Beständen, beide Länder erhielten im Dezember bereits jeweils das erste Fahrzeug.

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