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Luisa Neubauer, Klimaaktivistin und bekannteste Vertreterin von „Fridays for Future“ in Deutschland (Archivbild von 2019)

© dpa / Michael Kappeler

Tagesspiegel Plus

Luisa Neubauer zu Blockaden, Krieg und Klimakrise: „Es ist nicht Ziel der Klimabewegung, von allen gemocht zu werden“

Die Aktivistin von „Fridays for Future“ fordert soziale Gerechtigkeit in der Energiekrise und kritisiert die Bundesregierung für gebrochene Klima-Versprechen.

Frau Neubauer, alles sieht danach aus, als ob eine begrenzte Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke käme. Ist das für eine grüne Aktivistin wie Sie, die vor allem für das Klima kämpft, überhaupt ein Problem?
Ich wüsste nicht, warum es eines sein sollte. Was derzeit konkret in der Diskussion ist, ist der Streckbetrieb – also ein Weiterbetrieb der verbleibenden AKW für wenige Monate, ohne dass aber neue Brennstäbe gekauft werden. Das wäre ein Provisorium und keine grundlegende Weichenstellung. Bisher spricht allerdings wenig dafür. Studien zeigen, dass der Gasverbrauch durch den Weiterbetrieb der drei Reaktoren um gerade mal ein Prozent sinken würde. Das könnte man auch durch Energiesparmaßnahmen einfangen. Einige politische Kräfte wünschen sich natürlich wieder einmal eine Grundsatzdebatte über Energieversorgung und den Kauf neuer Brennelemente. Ihnen geht es nicht mehr um einen Übergang, sondern um die Verhinderung einer echten Energiewende weg von Kohle, Gas, Öl und Atom. 

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