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Die frühere US-First-Lady Michelle Obama (Archivbild)

© Imago/ZUMA Press/Uncredited

„Ich musste mir eingestehen, was ich durchmache“: Michelle Obama spricht über Depressionen in der Pandemie

Die frühere First Lady der USA beschreibt in einem Interview die psychische Belastung durch die Coronakrise. Sie will einen offenen Umgang mit Erkrankungen.

Die frühere First Lady der USA, Michelle Obama, hat in einem Interview ihren Umgang mit den psychischen Folgen der Corona-Pandemie offenbart und sich selbst eine „leichte Depression“ attestiert.

Schon die Tötung von Afroamerikanern wie George Floyd durch Polizisten im Jahr 2020 und das Video von Floyds Leiden seien für sie hart zu ertragen gewesen, sagte die 57-Jährige dem Magazin „People“. Dazu seien die Belastungen durch die Corona-Pandemie gekommen.

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„Das war viel auf einmal, vor allem noch inmitten der Quarantäne“, sagte Michelle Obama. „Es ist verständlich, in solchen Zeiten Depressionen zu haben.“

„Ich musste mir eingestehen, was ich durchmache“, sagte Obama weiter. „Oft denken wir, dass wir diesen Teil von uns verbergen müssen. Dass wir immer oben sein müssen und nicht den Eindruck erwecken dürfen, als würden wir uns dafür nicht unter der Wasseroberfläche hart abstrampeln müssen.“

In der psychischen Verfassung eines Menschen gebe es aber Höhen und Tiefen, sagte Obama, die schon im Sommer einmal in einem Podcast offenbart hatte, unter einer leichten Depression zu leiden.

„Was mich durchbringt ist, dass ich alt genug bin, um zu wissen, dass sich die Dinge wieder zum Besseren wenden“, fügte Obama hinzu. Das habe sie auch ihren Töchtern Sasha (19) und Malia (22) gesagt.

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Die Ex-First-Lady ist inzwischen gegen das Coronavirus geimpft und sieht die Pandemie mit mehr Optimismus: „Es gibt ein Licht am Ende des Tunnels.“

Stricken als neues Hobby entdeckt

Das Familienleben mit den Töchtern, die eigentlich beide das Haus verlassen haben, laufe besser als sie und ihr Mann Barack es befürchtet hätten. „Wir haben uns gemeinsame Momente mit unseren Mädchen zurückholen können“, sagte Michelle Obama.

In einem Interview im September 2020 hatte sich das noch etwas kritischer angehört. Da hatte Obama geäußert, dass nach dem längeren Aufeinanderhocken in der Isolation die Kinder Barack und sie auch mal „satt hatten“.

Ihre Ehe mit Barack habe aber nicht darunter gelitten, sagte sie damals, „weil er an seinem Buch arbeiten musste“. Der erste Band von Barack Obamas Memoiren „Ein verheißenes Land“ war im November 2020 erschienen und beschreibt die ersten 28 Monate seiner Amtszeit.

In dem aktuellen „People“-Interview offenbart Michelle Obama auch, dass sie sich in der langen Zeit der pandemiebedingten Isolation das Stricken als neues Hobby beigebracht habe. Zudem habe sie sich als Schwimmerin im heimischen Pool verbessert.

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