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Politik: Moskau sagt Seoul Hilfe zu

Russland will mit Nordkorea über Atomprogramm reden

Moskau . Neben China will nun auch Russland im Streit um Nordkoreas Atomprogramm vermitteln. Moskau und Peking hätten die besten Chancen, auf Nordkorea einzuwirken, sagte Russlands Vizeaußenminister Alexander Losjukow nach einem Gespräch mit seinem südkoreanischen Amtskollegen Kim Hang Kyung in Moskau. Losjukow betonte aber, gegenwärtig sei nicht der Moment für scharfmacherische Erklärungen und Beschlüsse. Es sei verfrüht, das Nordkorea-Problem im UN-Sicherheitsrat zu behandeln, sagte Losjukow der Agentur „Interfax“.

Die Konsultationen, die im Vorfeld der an diesem Montag beginnenden Tagung der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) stattfanden, kamen auf Bitten Südkoreas zu Stande. Es gilt als wahrscheinlich, dass die IAEA in der Nordkorea-Krise vorerst nicht den UN-Sicherheitsrat einschalten wird.

Neben China, wo Südkorea zuvor ebenfalls verhandelt hatte , traut die internationale Öffentlichkeit vor allem Russland zu, Nordkorea vom Verzicht auf die Wiederaufnahme seines Atomprogramms überzeugen zu können. Moskau hatte sich bereits für die Beibehaltung des atomwaffenfreien Status der geteilten Halbinsel ausgesprochen und zugesagt, diese Position auch gegenüber Pjöngjang zu Gehör zu bringen. Der Kreml unterhält zum weltweit isolierten Nordkorea nach wie vor „besondere Beziehungen“. Putin war im Juli 2000 Staatsgast in Pjöngjang, und der sonst reisescheue „geliebte Führer" Kim Sung Il stattete Russland seitdem zwei Besuche ab. Dabei ging es vor allem um die wirtschaftliche Zusammenarbeit – und genau die dürfte Moskau auch als Druckmittel im nun angekündigten Dialog mit Nordkorea anwenden.

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