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Robert Habeck und Patrick Graichen (Archivbild)

© REUTERS/MICHELE TANTUSSI

Nach Trauzeugen-Affäre: Dena-Geschäftsführung ist neu ausgeschrieben

Nach dem Verzicht von Graichens Trauzeuge wurde der Posten des Dena-Chefs neu ausgeschrieben. Michael Schäfer verzichtete auf eine Abfindung.

Nach der Trauzeugen-Affäre um Wirtschaftsstaatssekretär Patrick Graichen hat die bundeseigene Deutsche Energie-Agentur (Dena) die Stelle ihres Geschäftsführers nun neu ausgeschrieben.

„Es ist gut, dass wir jetzt schnell mit der Neuausschreibung gestartet sind. Die Dena braucht für ihre wichtige Arbeit zur Umsetzung der Energie- und Klimaziele zeitnah die Nachbesetzung des Vorsitzes der Geschäftsführung“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende, Wirtschaftsstaatssekretär Stefan Wenzel (Grüne), am Donnerstag, einen Tag nach der Veröffentlichung der Ausschreibung.

Ursprünglich hatte Michael Schäfer zum 15. Juni den Posten antreten sollen. Die Personalie sorgte für Kritik, weil Schäfer der Trauzeuge von Graichen ist, der wiederum in der Findungskommission saß, die Schäfer für den Posten vorgeschlagen hatte.

Herr Schäfer verzichtete auf eine Abfindung, weil er keine Arbeitsleistung für die Gesellschaft erbringen kann.

Deutsche Energieagentur (Dena)

Nach Vorwürfen der Vetternwirtschaft durfte der Staatssekretär im Ministerium von Robert Habeck (beide Grüne) zunächst bleiben, am Mittwoch wurde dann sein Ausscheiden verkündet.

Graichen muss seinen Posten als Ergebnis weiterer interner Prüfungen räumen, wie Habeck mitteilte. Hintergrund ist demnach die geplante Förderung eines Projekts des BUND-Landesverbands Berlin, in dessen Vorstand Graichens Schwester sitzt.

Die Dena teilte mit, dass sie sich mit Schäfer auf eine Vertragsauflösung geeinigt hat. Die Energie-Agentur habe ihm eine Abfindung angeboten, die er jedoch abgelehnt habe.

„Herr Schäfer verzichtete auf eine Abfindung, weil er keine Arbeitsleistung für die Gesellschaft erbringen kann“, hieß es. Der Verfahrensfehler bei der Besetzung habe „ausschließlich aufseiten des BMWK“ gelegen, hieß es mit Blick auf das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). (dpa)

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