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Spiel und Arbeit. Besonders während der Pandemie mussten Eltern sich um die Kindesbetreuung kümmern. Noch heute fehlen Kita-Plätze.

© picture alliance/dpa/Julian Stratenschulte

Neue Daten zur Betreuungs-Krise: Großer Mangel an Plätzen, hohe Belastungen für Eltern

Zahlen der Bundesregierung zeigen, wie schlecht es um die Kapazitäten in Kitas und Horten bestellt ist – und wie tief die Spuren sind, die die Pandemie hinterlassen hat.

Neue Zahlen aus dem Bundesfamilienministerium zeigen, wie groß bei der Kindertagesbetreuung die Lücke zwischen Bedarf und Angebot ist. 49,1 Prozent der Eltern mit Kindern unter drei Jahren würden gern einen Betreuungsplatz in Anspruch nehmen, aber nur 35,5 Prozent können das auch. Ähnlich ist es bei Kindern im Grundschulalter: 73 Prozent der Eltern würden gern einen Hort- oder Ganztagsplatz nutzen, aber nur 55 Prozent können das tun.

Auch bei Kindern zwischen drei Jahren und Schuleintritt übersteigt der Bedarf das Angebot, der Mangel an Plätzen ist aber deutlich kleiner. In der Altersgruppe drei bis fünf Jahren liegt die Betreuungsquote bundesweit bei 92,0 Prozent, mit kaum einem Unterschied zwischen Ost- und Westdeutschland.

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Die Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2022. Sie gehen hervor aus der Studie „Kindertagesbetreuung Kompakt“ des Familienministeriums. Dafür wurden sowohl amtliche Daten zusammengefasst als auch Eltern befragt.

Bei dieser Befragung ging es auch um den Ausfall des Betreuungsangebots im Kita-Jahr 2021/22, als die Corona-Pandemie noch deutlich größere Auswirkungen hatte als derzeit. Vorgegeben war eine Skala von 1 („gar kein Ausfall“) bis 10 („sehr viel Ausfall“). Die Einschätzung der Eltern mit einem Kind unter drei Jahren lag im Mittel bei 4,2. Die Auswirkungen auf sich selbst schätzten die Eltern im Mittel bei einem Wert von 6,3 ein, auf einer Skala von 1 („gar nicht belastet“) bis 10 („sehr stark belastet“).

Eltern mit Kindern zwischen drei und fünf Jahren bewerteten den Betreuungsausfall im Schnitt mit einem Wert von 5,1, ihre eigene Belastung mit einem Wert von 6,1.

Derzeit besteht ein Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz ab dem 1. Geburtstag, ab dem Jahr 2026 wird schrittweise Jahrgang für Jahrgang ein bundesweiter Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule eingeführt. Es ist damit zu rechnen, dass das den Fachkräftemangel noch einmal verschärfen wird.

In Berlin haben in der Altersgruppe der Kinder unter drei Jahren 46,6 Prozent einen Betreuungsplatz, der Bedarf läge aber bei 58,8 Prozent. Die höchste Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage in dieser Altersgruppe gibt es in dem Saarland (20,6 Prozentpunkte) und Bremen (20,5 Prozentpunkte), die niedrigste in Mecklenburg-Vorpommern (3,5 Prozentpunkte).

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