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Ein UNHCR-Beamter spricht in Ecuador mit Flüchtlingen aus Venezuela.

© Luis Robayo/AFP

Nicaragua: Nicaraguas Regierung wirft UN-Arbeitsgruppe aus dem Land

Die Regierung Nicaraguas hat eine UN-Menschenrechts-Arbeitsgruppe eingeladen - und wirft sie nach einem kritischen Bericht aus dem krisengeplagten Land.

Die Regierung Nicaraguas hat eine Arbeitsgruppe des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte (UNHCHR) des Landes verwiesen. Der Besuch der Gruppe sei beendet, hieß es am Freitag in einem Brief des Außenminister Nicaraguas, Denis Moncada, an die Vertreterin des UNHCHR in Zentralamerika, Marlene Alejos. Die UN-Gruppe hatte zuvor einen Bericht vorgelegt, der der Regierung des mittelamerikanischen Landes Repression gegen Demonstranten vorwarf.

Die Regierung Nicaraguas unter dem autoritären Präsidenten Daniel Ortega habe die Arbeitsgruppe im Juni eingeladen, hieß es in dem Brief des Außenministers. Sie sollten eine Wahrheitskommission der Regierung begleiten. Diese Einladung gelte nun nicht mehr und damit sei der Besuch beendet, hieß es in dem Schreiben. Das Büro des UNHCHR in Nicaragua kündigte an, die Arbeit im Ausland fortzusetzen. In einer Mitteilung wurde betont, dass die Arbeitsgruppe ein Mandat der UN-Generalversammlung habe.

Die politische Krise in Nicaragua begann Mitte April mit einer geplanten Sozialreform. Seither eskalierte die Lage immer weiter, da regierungsnahe Schlägertrupps Demonstranten angriffen. Nach Angaben von Menschenrechten sind bisher mindestens 450 Menschen ums Leben gekommen, die Regierung spricht offiziell von 198 Toten. (dpa)

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