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06.05.2024, Berlin: Michael Kretschmer (CDU), Ministerpräsident von Sachsen und stellvertretender CDU-Bundesvorsitzender, spricht auf dem CDU-Bundesparteitag.

© dpa/Michael Kappeler

Recht auf Teilzeit als Fehler: Sachsens Ministerpräsident will „40-Stunden-Woche für alle“

Michael Kretschmer findet, dass in Deutschland nicht genug gearbeitet wird. Die Lücke im Staatshaushalt könne mit Wachstum und dem Verzicht auf Teilzeit geschlossen werden.

Arbeitet Deutschland zu viel oder zu wenig? Während im linken Parteienspektrum Forderungen nach einer 35-Stunden-Woche populär sind, hat Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer nun ein Plädoyer für die 40-Stunden-Woche gehalten – und gegen Teilzeit.

Im Interview mit dem Handelsblatt sagte der CDU-Politiker, für den im Sommer der Wahlkampf um den Landtag ansteht: „Wir können nicht mehr Geld ausgeben, als wir haben. So eine Politik führt in den Staatsbankrott. Wir müssen dafür sorgen, dass wir mit Wachstum und Vollbeschäftigung – das bedeutet für mich die 40-Stunden-Woche für alle – aus der Krise kommen. Dann geht es relativ schnell.“

Seit 2001 existiert in Deutschland ein Recht auf Teilzeitarbeit, es wurde unter einer rot-grünen Bundesregierung eingeführt. Kretschmer spricht sich nun für weniger Teilzeit aus.

Im Interview sagte er dazu: „Es war ein Fehler, dass wir Möglichkeiten wie die Teilzeit von der Ausnahme zur rechtlich abgesicherten Regel erklärt haben. Teilzeit ist die Ausnahme, nicht die Regel. Nur so ist der Wohlstand Deutschlands zu erhalten. Und dieser besteht in sehr elementaren Gütern: dem kostenlosen Studium, dem hohen Maß an innerer Sicherheit, Rentenversicherung, Krankenversicherung und Pflegeversicherung.“

Am 1. September wird in Sachsen ein neuer Landtag gewählt. Derzeit kann sich die CDU nicht sicher sein, erneut stärkste Kraft zu werden. Aktuelle Umfragen deuten auf ein knappes Rennen mit der AfD hin, deren Landesverband vom Verfassungsschutz als „gesichert rechtsextremistisch“ eingestuft wurde. (TMA)

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