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Bettina Stark-Watzinger (FDP), Bundesministerin für Bildung und Forschung, spricht bei einer Pressekonferenz.

© dpa/Bernd von Jutrczenka

„Systemischer Rivale“: Stark-Watzinger warnt vor Wissenschafts-Spionage durch chinesische Stipendiaten

Die Ministerin lobt die Entscheidung der Universität Erlangen, chinesische Stipendiaten auszuschließen. Der Hochschulverband fordert eine differenzierte Betrachtung.

Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) warnt vor Spionage durch vom Staat geförderte chinesische Stipendiaten an deutschen Universitäten und Forschungseinrichtungen.

„China wird in Wissenschaft und Forschung immer mehr zum Wettbewerber und systemischen Rivalen“, sagte sie der Mediengruppe Bayern (Samstagsausgaben). Sie lobte die Entscheidung der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg, die seit dem 1. Juni keine Stipendiaten mehr annimmt, die nur vom staatlichen China Scholarship Council (CSC) finanziert werden.

Es sei gut, „dass die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg aus der Erkenntnis Konsequenzen gezogen hat, dass die in Deutschland grundgesetzlich verankerte Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit von den CSC-Stipendiaten aufgrund der Stipendienbedingungen nicht vollumfänglich ausgeübt werden kann und zudem eine erhöhte Gefahr der Wissenschaftsspionage besteht“, sagte Stark-Watzinger den Zeitungen.

Sie riet: „Der Entschluss der FAU sollte auch andere Institutionen zu einer Überprüfung ihrer Kooperationsbeziehungen mit dem CSC anregen.“

Der deutsche Hochschulverband forderte eine differenzierte Betrachtung. Er habe mit der „Absolutheit des Verbots Probleme“, sagte der zweite Geschäftsführer des Verbands, Hubert Detmer, der Mediengruppe Bayern. „Es ist Sache der Universität, dies zu entscheiden. Wenn konkreter Spionageverdacht in Rede steht, wird ein solcher Ausschluss wohl geboten sein.“

In die Bewertung einbezogen werden sollte zumindest, ob es sich bei dem Forschungsgegenstand um einen sensiblen oder neuralgischen Bereich handelt oder nicht, wie Detmer weiter sagte. „Zumindest in solchen Fällen sollte eine Einzelfallentscheidung gegenüber einem pauschalen Ausschluss erwogen werden.“ (AFP)

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