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Der Oberkommandierende der ukrainischen Streitkräfte, Walerij Saluschnyj, nimmt an einem Treffen mit US-Außenminister Blinken, US-Verteidigungsminister Austin und dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj in Kiew teil.

© dpa/Ukrainian Presidency/Uncredited

Ukrainischer Geheimdienst ermittelt: Abhörwanze bei Oberbefehlshaber Saluschnyj gefunden

Die Vorrichtung sei in Räumen entdeckt worden, die Saluschnyj künftig hätte nutzen können, teilte die Behörde am Montag mit. Dieser schloss aus, dass Mitarbeiter des Generalstabs den Fall initiiert haben.

Wegen des möglichen Abhörens von Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj hat der ukrainische Geheimdienst SBU Ermittlungen aufgenommen. Die Abhörvorrichtung sei in einer „Räumlichkeit gefunden worden, die er (Saluschnyj) zukünftig für die Arbeit hätte nutzen können“, teilte die Behörde in der Nacht zum Montag mit.

Das Gerät sei „nach vorläufigen Erkenntnissen“ nicht in Betrieb gewesen; es seien keine Mitschnitte gefunden worden. Vorher hatten mehrere ukrainische Medien berichtet, dass Wanzen unmittelbar in den neuen Arbeitszimmern von Saluschnyj und seines persönlichen Adjutanten gefunden worden seien.

Saluschnyj selbst bestätigte dem Nachrichtenportal RBK-Ukrajina den Fund der Wanze bei einer Standardkontrolle. „Ich sage es ihnen so: Das sind die Räume, die ich heute hätte benutzen sollen“, sagte der General. Er arbeite an ständig wechselnden Orten. Zugleich sagte Saluschnyj, dass nicht nur bei ihm Abhörgeräte gefunden worden seien. Zu einem möglichen Initiator wollte er sich nicht äußern, schloss aber aus, dass es sich um Mitarbeiter des Generalstabs gehandelt haben könnte.

Die Ukraine verteidigt sich seit fast 22 Monaten mit Hilfe westlicher Verbündeter gegen den russischen Angriffskrieg. Seit längerem gibt es Spekulationen über Konflikte zwischen dem Armeeoberbefehlshaber und Präsident Wolodymyr Selenskyj. Zum Ärger Selenskyjs hatte Saluschnyj zuletzt in einem Interview davon gesprochen, dass der Krieg in einer Sackgasse sei. Ihm werden immer wieder politische Ambitionen nachgesagt. Die ursprünglich für das Frühjahr 2024 geplante Präsidentenwahl ist aber wegen des geltenden Kriegsrechts derzeit nicht in Sicht. (dpa)

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