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André Wüstner am 19. September im Bundestag.

© IMAGO/epd/Christian Ditsch

Um Einsatzbereitschaft zu sichern: Bundeswehrverband fordert Wehrpflicht als letztes Mittel zur Personalgewinnung

Es sei die Aufgabe der Politik, schnell neues Personal für die Bundeswehr zu gewinnen, sagt Verbandschef André Wüstner. Dabei gehe es auch um die Verteidigung der Demokratie.

Angesichts einer gestiegenen Bedrohungslage fordert der Bundeswehrverband, schnell mehr Personal für die Truppe zu gewinnen. „Die Bundeswehr muss personell spätestens Ende kommenden Jahres den Abwärtstrend stoppen“, sagte Verbandschef André Wüstner der „Rheinischen Post“ laut einem Vorabbericht.

Sonst drohe die Einsatzbereitschaft „auf der Zeitachse auf ein Maß zu sinken, das kaum zu verantworten wäre“. Dann müsse auch über die Wiedereinführung der Wehrpflicht nachgedacht werden.

Es liege nun an der Regierungskoalition, durch Maßnahmen im Bereich soziale Rahmenbedingungen, Unterkünfte und moderne Ausrüstung einen Personalschwund zu verhindern, sagte Wüstner vor der diesjährigen Bundeswehrtagung am Donnerstag und Freitag in Berlin. „Gelingt dies nicht, wird Politik nicht umhinkommen, sich über ein Dienstjahr oder die Wehrpflicht Gedanken zu machen.

Konzept zur Personalgewinnung gefordert

Wüstner forderte vom Bundesverteidigungsministerium ein Konzept zur Personalgewinnung. Für viele junge Menschen sei die Bundeswehr mit ihren über tausend Berufen einfach nicht auf dem Radar.

„Grundsätzlich gilt: Wenn wir weiterhin frei und in Frieden leben wollen, braucht es Menschen, die unsere Demokratie zur Not auch mit Waffengewalt verteidigen“, sagte er. „Denn unsere Werte und unsere Demokratie sind unter Beschuss, im wahrsten Sinne des Wortes.

Der Verbandschef begrüßte die jüngsten Äußerungen von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD), wonach die Bundeswehr wieder kriegstüchtig werden müsse. Es sei gut, dass Pistorius die Dinge beim Namen nenne, sagte er. „Deutschland muss wieder kriegstüchtig werden, um glaubhaft abschrecken und sich im äußersten Fall auch verteidigen zu können.“ (AFP/Reuters)

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