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Ex-Präsident Donald Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung in Latrobe, PENNSYLVANIA am 5. November 2022.

© Foto: AFP/WIN MCNAMEE

Biden und Obama gemeinsam im Wahlkampf: Ex-Präsident Trump will „Zerstörung des Landes“ aufhalten

Vor den US-Zwischenwahlen sieht Präsident Biden die Demokratie in Gefahr. Derweil deutet sein Vorgänger Trump eine erneute Kandidatur an und wettert gegen „Kommunisten“.

Die am Dienstag stattfindenden Zwischenwahlen entscheiden laut US-Präsident Joe Biden über das Schicksal der Demokratie in den USA.

Die Demokratie stehe „buchstäblich auf dem Stimmzettel“, sagte Biden am Samstag (Ortszeit) bei einer Wahlkampfveranstaltung in Philadelphia. „Dies ist ein entscheidender Moment für die Nation, und wir alle, wir alle müssen mit einer Stimme sprechen“, sagte Biden.

In einer Rede vor tausenden Menschen in der größten Stadt im US-Bundesstaat Pennsylvania sagte Biden, die Wähler stünden „vor der Wahl zwischen zwei sehr unterschiedlichen Visionen von Amerika“.

Er und die demokratischen Kandidaten bezeichneten die Republikaner als die Partei der Reichen und betonten ihre eigene Unterstützung für Gewerkschaften, soziale Sicherheit und einen verstärkten Schutz des Rechts auf Abtreibung.

Neben dem amtierenden Präsidenten waren am Samstag auch die früheren Präsidenten Barack Obama und Donald Trump in Pennsylvania unterwegs, um die Kandidaten ihrer jeweiligen Partei zu unterstützen und um an die Wähler zu appellieren.

Obama: „Die Zwischenwahlen sind kein Witz“

So forderte Ex-Präsident Obama, der zuvor auch eine Rede in Pittsburgh gehalten hatte, die Demokraten-Anhänger wiederholt auf, unbedingt wählen zu gehen: „Die Zwischenwahlen sind kein Witz.“

„Vielleicht denken sie, dass der Kongress nicht so wichtig ist. Vielleicht glauben sie nicht, dass ihre Stimme von Bedeutung sein wird“. Doch es würde bei dieser Wahl um Grundrechte, Vernunft und Anstand gehen, sagte Obama und bezeichnete die Republikaner als zunehmend abgeneigt gegenüber allem - von der Wissenschaft bis zur Einhaltung von Regeln.

Wahrheit und Fakten, Logik und Vernunft und grundlegender Anstand stehen auf dem Stimmzettel.

 Ex-Präsident Obama

Derweil brachte sich noch ein weiterer Ex-Präsident am Wochenende in den Wahlkampf ein: Der Demokrat Bill Clinton, der sich in den vergangenen Jahren weitgehend aus der Politik zurückgezogen hat, rührte im Bundesstaat New York die Werbetrommel für die Demokraten.

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Trump deutet erneut Präsidentschaftskandidatur an

Rund 420 Kilometer von Obama entfernt nutzte Ex-Präsident Trump einen Wahlkampfauftritt um die republikanischen Kandidaten in der Stadt Latrobe in Pennsylavania zu unterstützen. Dabei fiel die Behauptung, das Land werde derzeit von „Kommunisten“ regiert.

„Wenn Sie die Zerstörung unseres Landes aufhalten und den “amerikanischen Traum’ retten wollen, dann müssen Sie am kommenden Dienstag in einer riesigen roten Welle für die Republikaner stimmen“, so der 76-Jährige.

Trump wiederholte die Lüge von der gestohlenen Präsidentenwahl 2020. Erneut deutete er an, bald seine Kandidatur für die Präsidentenwahlen 2024 erklären zu wollen. In einer „sehr, sehr, sehr kurzen Zeit“ würden seine Fans „so glücklich“ sein, sagte er.

Im Jahr 2024 werden wir vor allem unser prächtiges, ach so schönes Weißes Haus zurückerobern. Wir werden es zurückerobern. Und ihr werdet sehr bald davon hören, sehr, sehr bald.

Ex-Präsident Donald Trump

Sollten die Republikaner am Dienstag wie erwartet die Mehrheit im Repräsentantenhaus und womöglich auch im Senat von den Demokraten zurückerobern, dürfte Trump dies als seinen Verdienst darstellen. Der Ex-Präsident könnte das Momentum dann nutzen, um eine erneute Präsidentschaftskandidatur 2024 zu verkünden.

Wähler berichten von „großer Spaltung“

Ein Unterstützer in Latrobe, der 44-jährige Shawn Ecker, äußerte sich begeistert über diese Aussicht, „weil wir unser Land zurück brauchen“. Und das werde „nicht passieren, wenn nicht jemand aufsteht, wie er es tut“.

„Ich habe Angst“, sagte hingegen die 57-jährige Verkäuferin Paige Heincer in Philadelphia, insbesondere angesichts der „großen Spaltung, die wir heute erleben“. Dennoch sei sie in gewisser Weise vorbereitet. Denn ihr sei klar geworden, „wie sehr die Hälfte der USA glaubt, dass bei den letzten Wahlen betrogen wurde, oder das Recht auf Abtreibung einschränken“ wolle.

Pennsylvania ist einer sogenannten Swing States, einer der wenigen Bundesstaaten, die über das allgemeine Kräfteverhältnis zwischen Demokraten und Republikanern entscheiden könnten. Aktuelle Umfragen sehen die Republikaner im Kampf um das Repräsentantenhaus weit vorne.

Für den künftigen Senat werden wie bislang sehr knappe Mehrheitsverhältnisse erwartet. Mehrere wichtige Rennen, etwa in den Bundesstaaten Georgia, Nevada und Pennsylvania, haben keinen klaren Favoriten. (AFP, dpa)

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